Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 387
(PDF, 160 MB)
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Wittig: Parallelfälle zu dem nächtlichen Schreckgespenst etc. 387

ein über seinem Versteck sogar am hellen Tage
erscheinendes Sternen-Licht polnischen Wallfahrern
wieder offenbart worden sei!

Wir geben hier die echt spiritualistische Sage
wieder, wie sie die Chronik Richter^ (1829) nach der
„Schles. Chronik" IL Thl. S. 337, nach Naso S. 141 und
nach den „Merkw. Schlesiens" S. 99 ff. abgedruckt hat: —
„Als im Jahre 1241 die Tataren Schlesien tiberfielen und
Alles in Schrecken gerieth, haben die frommen und eifrigen
Christen das Bild der seligsten Mutter Gottes (welches, in
der Gestalt einer schönen Jungfrau aus Stein gehauen, auf
dem linken Arme das Kindlein Jesu und in der rechten
Hand einen vergoldeten Scepter trägt, [und das schon vor
1114, der ersten angeblichen Kloster-Stiftung Peter Wlasfs,
als Bild Unserer Lieben Frauen oder Gnadenbild vorhanden
gewesen sein soll,]) der Sicherheit wegen, als ihren höchsten
Schatz und Kleinod, in der Kirche nicht fern von dem hohen
Altar eingemauert und verwahret; an welchem Orte viele
Christen betend durch die erschreckliche Tyrannei der
Tataren erbärmlich umkamen, und die um dieses Bildniss
noch gewusst hatten, später auch gestorben waren, so dass
man nach dieser Zeit keine gewisse Nachricht erhalten
konnte, ob die Tataren das wunderthätige Bildniss zerschlagen
hatten oder nicht. — Im Jahre 1303 entstand in
Polen eine grosse Pest, und einem frommen Geistlichen
wurde durch ein Gesicht in der Nacht verkündigt: —
dass7 wenn die Wallfährüier nach Striegau kämen, sie das
heilige Bild in Striegau antreffen und finden würden, alsdann
die verheerende Pest, welche viel tausend Menschen hinweggerafft
hatte, gleich einem Rauche verschwinden sollte. —
Dieses von Gott ihm eröffnete Gesicht erklärte gedachter
Geistlicher seiner anvertrauten Gemeine; worauf die Wall-
fährtner aus Polen in volkreicher Menge nach Striegau
kamen und das Bild so lange mit Thränen, eifrigem Gebete
und bussfertigem Gemüthe suchten, bis an-dem Orte, wo
es eingemauert, ein schöner ungewöhnlicher Stern am hellen
Tage über der Kirche erschien, der auch (nach Inhalt der
Ueberschrift vor dem Abbrande im Jahre 1719) durch
ein ganzes Jahr, Tag und Nacht daselbst unwandelbar verblieben
und von viel tausend Personen mit der grössten
Verwunderung gesehen worden sein soll. Da nun die
polnischen CV listen erwähnten Ort inwendig in der Kirche
an der Hauptmauer aufgebrochen und das angezeigte
Bildniss (welches (32 Jahre daselbst verborgen gestanden)
angetroffen, legten die christlichen Wallbrüder hoch erfreut
ihr Gelübde ab und gingen mit Frohlocken zurück nach

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