Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 388
(PDF, 160 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1893/0394
388 Psychische Studien. XX. Jahrg. 8. Heft. (August 1893.)

Polen, wo sie erfuhren, dass mit der Stunde, als sie das
heilige Bild in Striegau durch Anleitung des erschienenen
Sterns angetroffen, die Pest in Polen nachgelassen
habe." —

Vielleicht oder höchst wahrscheinlich gehörte diese mit
einer silbernen Edelsteinkrone geschmückte Jungfrau Maria
mit dem Jesuskinde auf dem linken Arm und dem
vergoldeten Scepter in der rechten Hand nebst einem
Stück des echten Kreuzes Christi ursprünglich den wohl
insgesammt in der Schlacht bei Wahlstatt mitgefallenen
Striegauer Tempelrittern an, und fanden zu ihnen vorher
die ältesten Wallfahrten auf die Kreuzwege der dortigen,
weithin ins Land schauenden Berge statt. Die Ueberlieferung
der Chronik sagt leider nicht, wo oder an welchem Orte
genau dieses Gnadenbild von 1241 bis 1303 durch 62 Jahre
hindurch vermauert geblieben ist. Doch wohl in der zur
Zeit bereits verfallenden Templerveste mit Klosterkirche
dicht an den Bergen. Für diese Annahme gewinnen wir
einen ziemlich sicheren Anhalt aus den Ueberlieferungen
des ältesten polnischen und schlesischen Historikers Dlugoss
{Plugossi „hist* Polon.'" Tom. I. lib. V. ad ann. 1144, p. 418)
und aus Worhs „Neues Archiv", Thl, II, p. 47), wonach die
älteste Kirche Striegaus dem berühmten Grafen Peter "Wlast
zuzuschreiben und zu Ehren „Unserer Lieben Frauen'*
erbaut gewesen sein soll. {Schade, Gesch. etc. S. 13.) Dieser
dänische Graf Peter Wlast war bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts
Landeshauptmann von Schlesien, welcher zahlreiche
Kirchen und Klöster neben den alten Burgen des Landes
und desgleichen neue Burgen und Klöster auf allen
gebietenden Höhen, selbst eines auf dem von Striegau nur
vier Meilen entfernten, 2246 Fuss hohen Zobtenberge 1108
hat errichten lassen. Es werden ihm 77 solcher Gründungen
zugeschrieben. Schade hat jedoch in seiner „Geschichte etc."
durch nichts erwiesen, dass Peter Wlasfs Bergkirche zuU.L. F.
auch schon die des späteren- Benediktinerinnenklosters zu
Striegau gewesen sei. Der Chronist Naso berichtet ebenfalls
von einer weit älteren Kirche, als die erst 1163 von Graf
Gnevomir Hemerammus in der Schweidnitzer Vorstadt zu
Striegau erbaute und von Bischof Walther eingeweihte
S. Peterskirche gewesen ist, welche wohl auch, wie
alle damaligen Kirchen, ihren eigenen Kirchhof in und um
sich hatte. Die älteste Kirche zu oder bei Striegau sei
schon seit langer Zeit als Wallfahrtsort berühmt und
im Jahre 1112 neu aus Steinen erbaut worden und der
heiligen Jungfrau gewidmet gewesen. Diese ursprüngliche
Wallfahrtskirche war jedenfalls die von Peter Wlast massiv


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1893/0394