Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 410
(PDF, 160 MB)
Bibliographische Information
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410 Psychische Studien. XX. Jahrg. 8. Heft. (Augast J893.)

gewicht auf ihm hockenden und immer schwerer werdenden
Alp dreimal um Burg und Berg tragen müsse, um kurz vor
erreichtem Ziele zusammenzubrechen, worauf Schloss und
Schatz verschwinden und die zu erlösende Jungfrau klage,
dass sie nun wieder auf Generationen lang den Baum
behüten müsse, aus dessen Holz die Wiege ihres Erlösers
gezimmert werden könne* Ausserhalb des Traumes seien
Lur und Lorin Elementargeister, die als förderliche Hausgeister
unter seltsamen Bedingungen dem Menschen dienten:
— sie wollten nicht nackt oder im Bade gesehen, nicht
beschenkt (ausgelohnt) oder gescholten werden mit gewissen
missliebigen Worten u, s. w. Die bösen Mährten führen
mittelst eines Siebes im Wirbelwinde daher, dem man daher
aus dem Wege gehen, oder in den man im Vorüberziehen
ein Messer hineinwerfen müsse. Mit aufrecht auf der Brust
oder sonst im Zimmer befestigten Messern und Schneiden
halte man sich die nächtlichen Drücker vom Leibe; viele
kluge Personen kennen die Mittel, sich ungeschädigt aus
solchen Angriffen und Verbindlichkeiten zu befreien. Erhalte
man gewisse, bei der Trennung iotl ihnen in böser Absicht
geschenkte Dinge, so seien solche nach Rath der klugen
Nachbarin oder des Ortsgeistlichen zu erproben, ein Gürtel
z. B. um einen Baum zu legen, der dann sofort in Stücke
zerberste. Die Sagen von Unglück bringenden (Perlen-)
Halsbändern, Nessus- und Jf^fea-Gewändern seien ältere
Gestaltungen solcher Sagen. Schüler'* Ausspruch über
Hyginus Fabelsammlung wird in seinem Geburtstagsbriefe an
Goethe 1798 von Laistner citirt: — „Merkwürdig ist es, wie
dieser ganze mythische Cyklus, den ich jetzt übersehe, nur
ein Gewebe von Galanterien und, wie sich Hyginus immer
bescheiden ausdrückt, von Oompressibus ist, und alle grossen
und fruchtbaren Motive davon hergenommen sind und darauf
ruhen." — Nun scheine Laistner aus solchen Alp- und
Melusinengeschichten den Ursprung der griechischen Göttergeschichten
bei Homer und Ovid u. A. über die Liebes-
affairen des Zeus, Pan, Hermes, Hephästos und Bakchos
herleiten zu wollen, die den Töchtern der Menschen ebenso
nachstellten, wie die Eiesen und Dämonen der Bibel und
des Buches Henoch, die ihnen für Gunstbezeugungen Gold
und Edelsteine, Schmuck und Schminke schenkten. — Frau
Venus ist in der deutschen Sage völlig zur Melusine geworden,
die den Bitter Tannhäuser und andere Helden in ihre unterirdischen
Schlösser lockt. Im Mittelalter vermuthete man
in der Diana die Mittagsfrau (Meri-diana), Mannhardt
glaubte in der Demeter Züge unserer „Kornmuhme" zu
erkennen. „Sehr verführerisch klingt Laistner'* Vergleich


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