Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 418
(PDF, 160 MB)
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418 Psychische Studien. XX. Jahrg. 9. Heft. (September 1898.)

dieselben wirkliche, in der bisherigen wissenschaftliehen
Praxis unerhörte Thatsachen zu Tage lieferten.

Ausser den bekannten Tischerhebungen, welche bei
Magnesium-Licht photographisch aufgenommen wurden, dann
den üblichen Möbeltransporten, dem Herumfliegen verschiedener
Gegenstände, Klopftönen, Berührungen, goldenen
Lichtkügelchen u. s. w. kamen dabei Phänomene vor, wie
sie meines Wissens bei anderen Sitzungen mit Eusapia nicht
gemeldet wurden. Hier einige von grösserem Interesse.

Da Ochorowicz die Vorliebe des vermeintlichen Geistes
für die Tische nicht theilte, sondern der Al sieht war,
einfachere Experimente könnten vielleicht überzeugender
werden, so ersuchte er John King (wohl ein geistiger Cousin
der Croöto'schen Katie King), den geheimnissvollen Impresario
des Mediums, dahin zu wirken, dass statt des Tisches die
Magnetnadel einer unter Glas befindlichen Boussole sich
bewege. Eusapia hielt ihre rechte Hand darüber, anfangs
vergeblich; nach einigen Minuten indessen machte die Nadel
eine Schwenkung hin und her um 15°. Jetzt zog Eusapia
schnell ihre Hand zurück und klagte über heftige Schmerzen
in den Fingern. „Diese Bewegung" — berichtet unser
Forscher, — „hatte weder mit dem electrischen, noch dem
magnetischen Wirken etwas Aehnliches. Es war eine
mechanische Bewegung, hervorgerufen durch ein fremdes,
der Physik unbekanntes Gesetz. Das zur Seite befindliche
Electroscop verriefli nichts über die Anwesenheit der
Electricität." — Bemerkenswerth ist ferner die Beobachtung
des Dr. Ochorowicz bei einem anderen Experimente, dass,
augenscheinlich zur Hebung der wirkenden Kraft, zwei
Hände das Medium und die Cirkeltheilnehmer mit magnetischen
Strichen von oben nach unten behandelten, während
gleichzeitig das OefFnen und Schliessen einer anderen Hand
über dem Kopfe des Mediums gehört wurde, ähnlich wie
es von den Magnetiseuren zur „Concentrirung des Fluidums"
gebraucht wird. Auch den öfters gefühlten kühlen Hauch
vergleicht der polnische Gelehrte mit analoger Erscheinung
beim Magnetisiren.

Merkwürdig und ergreifend war folgende Scene, eine,
so zu sagen, Vitalisirung des „allvermögenden" Tisches.
Derselbe schwebte fortwährend halb in der Luft und
beantwortete die Fragen der Anweserden nach Menschenart,
mit Zunicken (Ja), oder Hinundherbe wegen (Nein). Als dann
jemandem der Einfall kam, das Lied »Santa Lucia" zu
intoniren, begann der vierbeinige Geselle aus freudiger
Erregung zu zittern. Eusapia sass regungslos, ohne
Besinnung, ihr Puls stockte, der ganze Leib vibrirte aber


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