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Laug: Neue Experimente mit Eusapia Paladino. 425
„Den genialen Mesmer, welcher im menschlichen Körper
eine natürliche Heilkraft entdeckte, musste ich, entgegen
eigenen, langjährigen, durch die Schule eingezwängten
Meinungen in meinem französischen Buche rehabilitiren,
was eine gewisse Verwunderung im Lager jener hypnotischen
Scribenten hervorrief, welche, nachdem sie sich Mesmer*§
Entdeckungen angeeignet hatten,*) noch als zweckmässig
erachteten, ihm einen Fusstritt zu versetzen — aus Achtung
für ihre Schule." —
Nachschrift II.
Nachdem nun die Nummer des „Tygodnik ilustrowany"
vom 5. August,**) welche die beregten Abbildungen (sieben
an Zahl) der Gr esichtsab drücke „John Kings" bringt, bereits
erschienen ist, muss ich hier die Meinung meines oben erwähnten
Gewährsmannes, die auch ich in meinem, wohl
verzeihlichen Berichterstattungseifer anfangs acceptirte,
widerlegen, nämlich, dass diese plastischen „Geistergesichter"
in der Gegenwart des Herrn Dr. Ochorowicz zu Stande
gebracht wurden. Sie sind vielmehr dem letzteren vom
Herrn Chiaia, der sie bei verschiedenen Gelegenheiten erhalten
hat, gespendet worden. Jedenfalls ist es aber sehr
bezeichnend, dass ein exacter und hervorragender Forscher
es wagte, derartige ungewöhnliche Bilder in einer populären
Wochenschrift zu veröffentlichen, wenn er auch dieselben
nur animistisch, als Ideoplastik des Mediums, auszulegen
geneigt ist, — eine Deutung, die an Kühnheit der spiritistischen
Theorie gewiss nicht nachsteht.
*) Wörtlich heisst es im Originaltext: — ?,ihm seine Entdeckungen
ausgerupft haben." Vergl. dazu den Titel eines Aufsatzes von
Dr. du Frei, welcher dasselbe Thema behandelt: — „Wie sich die
Medizin mit fremden Federn schmückt/' („Studien aus dem Gebiete
der Geheimwissenschaften." I. 185). — Anmerkung des Uebersetzers.
**) Diese, sowie die Nummern vom 8. Juli (mit Tischlevitations-
abbildungen) und vom 28 Juli (mit Illustrationen der Handabdrücke)
können ron der Verlagsbuchhandlung Gebethner <$r Wolff, (Warschau,
Krakauer Vorstadt Nr. 15) zum Preise von je 20 Kop. (excL Porto)
bezogen werden.
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