Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 429
(PDF, 160 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Wittig: Parallelfälle zu dem nächtlichen Schreckgespenst etc. 429

„Liebes-Begebenheiten" aus Dresden und Schweidnitz zu
veröffentlichen gedenke, besingt er seine Heimathberge und
seine Geburts- und Elternstadt Striegau: —

201« Mein Striegau, dessen Ruf durch mein Gedächtniss bleibet,
So lange Schlesien von meinem Schicksal schreibet,
So lang Euterpe noch an meine Leyer denkt,
Wenn mich der Tod schon längst in kühlen Sand gesenkt.
205* Mein Striegau, das ich jetzt besonders preisen sollte,
Wenn mir der Himmel nur die Kraft verleihen wollte!
Mein Striegau, dessen Ruf noch bei der Nachwelt lebt,
Wenn mein entwichner Geist schon bei den Todten schwebt.
Hier hab ich voller Ach! das Land zuerst entdecket,
210. Das mich beim ersten Blick erschüttert und erschrecket...

So hab1 ich leider auch in den erwachsnen Jahren,
250. Wie Striegau zeugen kann, erlitten und erfahren:

Mein Striegau, dessen Ruf durch alle Länder geht,
So lange Sonn1 und Mond und Stern am Himmel steht.
Du lässest zwar nicht so, wie Rom, die stolzen Spitzen
Durch Uebermuth und Pracht in Zeit und Nachwelt blitzen:
255. Du bist auch kein Korinth u. s. w. ...

Jedoch, was schreib' ich hier? Dein Vorzug wird bestehen,
So lange Menschen noch nach deiner Erde gehen;
275. Man giebt Dir diesen Ruhm, der hat auch guten Grund:
In Striegau machet auch der Koth und Leim gesund.
Das edle Weizenbier erhebet Dich nicht minder 4 ..

Wer wollte wohl so frech und unbedachtsam handeln,
Und dein erlittenes Weh in Gottes Zorn verwandeln?
315. Da einst die schnelle Glut dir allen Glanz entriss

Und meines Vaters Haus mit in die Asche schmiss. . ..

Hier verlor er in seinem 16. Jahre, als er zu Schweidnitz
studirte, seine rechte Mutter im Jahre 1711 und erhielt eine
böse Stiefmutter, die ihn aus dem Vaterherzen verdrängte: —

407. Ach, wie vermisst er dich, getreues Mutterherz,

Es reicht kein Leibesschmerz an meinen Seelenschmerz , ..

417. Wohl Dir! Du trägest schon die Sternenreiche Krone
Und forderst weiter nichts von Deinem armen Sohne,
Als dass er Deiner Treu ein Denkaltar erricht'
420. Und grabe dieses drein: Mein Kind, vergiss mein

nicht!

Wer will wohl so entmenscht und ohn' Empfindung bleiben,
Und dieses ohne Weh und sonder Thränen schreiben?


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