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Wittig: Parallelfälle zu dem nächtlichen Sehreckgespenst etc. 431
Lehrer Zimmermann in seiner bereits Seite 386 citirten
Schrift annimmt, sondern die wirkliche Templer- und
Eremitenhöhle der Bergsage ist.
Von diesen Bergen aus sah ich in der lieblichsten
Johannisnacht 1878 mit meiner geliebten Mutter zum
letzten Mal die Johannisfeuer ringsum auf allen Bergen
und in den Thälern und Ebenen aufleuchten und Millionen
Glühwürmchen in Laub und Gras magisch erschimmern wie
vom Himmel gefallene Sternfunken. — 21 Jahre vorher
umkletterte ich die Felsen dieser Berge zu meiner Wiedergenesung
von schwerer Krankheit an schönen Sommertagen
mit meinem jüngsten und letzten Bruder Emil, wie ich es
bereits in meinem Vorwort zu meiner Uebersetzung von des
amerikanischen Sehers A. J. Davis1 Werk: — „Der Arzt4'
(Leipzig, 0. Mutze, 1873j S. LXXX ff. geschildert habe.
Das von der Nordseite des St. Georgenberges entspringende
kleine AVeylach-Quell-Bächlein nun flicsst, von
mehreren Aederchen rechts und links gespeist, zunächst
quer über die Jauer-Strasse nach Fegebeutel zu ins Thal
am Nordwestfusse des Streitberges hinab, nachdem es zuvor
das von Pilgramshain (Endpunkt der Berg-Wallfahrten!) vor
Eegebeutel am Südostfusse der Bosener Berge entlang
kommende Wässerchen und vor Gutschdorf die Seitenzuflüsse
vom Streitberge und dem Kohlhöher Waldbergen
mit dem Krebsbache aufgenommen hat, durch Gutschdorf
hindurch, alsdann hinter Gross Rosen nördlich dahin, durch
die Dörfer Profen (ebenfalls eine alte Wallfahrtsstätte zur
schmerzhaften Mutter Gottes mit dem todten Sohne auf ihrem
Schoosse), weiter durch Lobris, Mertschütz, Liebenau,
Bischdorf, Ojas (letztere drei dicht unterhalb Wahlstatt) und
Barschdorf hindurch, bis es nach einem Laufe von über
5 geographischen Meilen sich östlich von Dorf Panten, nicht
weit von den Kunitzer und Koischwitzer Seen, in die von
Pfaffendorf bei Liegnitz kommende Katzbach ergießt, die
erst hinter Parchwitz ein Stück unterhalb Kloster Leubus
an der Oder mit diesem Hauptstrome sich vereinigt.
Alle diese Orte bildeten ausser dem über Pigramshain
führenden einen zweiten uralten Pilgerweg von Kloster
Leubus aus, über die Wallfahrtsorte Wahlstatt und
Profen hinweg, nach den Striegauer Templerbergen. Auf
diese Weise wären die beiden Heimathen meiner Eltern
durch zwei historische Gewässer verknüpft, welche zwei
auch in ihre und meine Lebensgeschicke eingreifende
Schlachtfelder begrenzten. (S. Davis* „Der Arzt'-. Leipzig,
0. Mutze, 1873, S. LXI, Note.) Denn die Ueberlieferungen
von den beiden Schlachten, der bei Wahlstatt (s. „Psych.
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