Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 463
(PDF, 160 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kurze Notizen.

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geliebt, der nach ihrer Verheirathung, in welcher Ehe sie
bereits mit vier Kindern gesegnet war, mit dem sie aber
trotzdem immer noch in guten Beziehungen gestanden haben
soll, plötzlich starb. Da begann sein Geist sie allnächtlich
zu besuchen und mit ihr vertrautesten Umgang zu pflegen,
dass sie ihren Gatten und ihre Kinder darüber zu vernachlässigen
und zu hassen begann, und letztere sogar in ein
Erziehungsinstitut gebracht werden mussten. Ihr Ehemann
wollte sich schliesslich von ihr scheiden laosen. Dazu soll
es nun zwar nicht gekommen sein, wohl aber habe diese
geistige Besessenheit ihrer Person durch den
verstorbenen Schwager noch längere Zeit fortgedauert und
sei so stark gewesen, dass sie sich derselben nur schwer
habe erwehren können» Unsere Aerzte werden geneigt sein,
eine geschlechtliche Erkrankung dieser Frau anzunehmen
und alles Uebrige für Hallucination zu erklären. Was aber
die Sache noch complicirter gestaltet, ist, dass diese Frau
zugleich ein sogenanntes „physikalisches Medium" gewesen
sein soll, um das sich Gegenstände bewegt hätten. Da es
sehr schwer ist, die betreffenden Personen hoch ausfindig
zu machen, so gebe ich diese Eeiation nur nach der Aussage
von Personen, welche diese seitdem verschollene Frau gekannt
und selbst über ihren merkwürdigen Fall mit ihr gesprochen
haben. Zwei dieser Gewährsmänner sind die gemeinsamen
Verfasser des Artikels in „Psych. Stud." Februar-Heft 1891
S. 83 ff. — Die betreffende Frau ist aber keineswegs das
dort mit Namen genannte Medium.

i) Zola, der berühmte Romanschriftsteller, wurde
jüngst wegen seiner voraussichtlichen Aufnahme unter die
70 Unsterblichen der französischen Akademie interviewt.
Er erklärte, eine Art Trilogie: — „Lourdes, Rom, Paris" —
schreiben zu wollen, „weniger pessimistisch, als alle frühere^
Bände meines Rougon- Marquart, ja beseelt von einem Hauche
von Ideal und Hoffnung." — Auf die Frage, ob er denn aus
einem Realisten ein Idealist werden wolle, antwortete er:
— „Nein, was ich unter Ideal verstehe, das ist das Unbekannte
. Nach dem Maaszstabe der fortschreitenden
Wissenschaft vermehrt sich der Theil des Realen und vermindert
sich der des Ideals. Heute spricht man von
einer neuen, einer psychischen Kraft, welche
es gewissen Individuen ermöglicht, Gegenstände
fortzubewegen, blos durch das Anblicken. Noch
ist das Ideal. Morgen schon studirt man die Kraft, analysirt
sie wie die Electricität, sie wird dann real sein. Aber der
Romancier erhält sich auf der Grenze von real und ideal,
wie ich das für die Vererbung in meinen Rougon-Marquart


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