Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 471
(PDF, 160 MB)
Bibliographische Information
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Handrieb: Facta sunt occulta.

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aber, wenn das bewusstlose, sich im Trancezustande
befindende Medium gleichzeitig mit dem erscheinenden Phantom
gesehen wird, als ein echtes, unverfälschtes
Phänomen, über dessen Zustandekommen ich schon in
früheren Heften der „Psych. Studien" meine Ansicht zu
äussern versuchte, anzuerkennen. Das Zustandekommen
selbst beansprucht nicht mehr Zeit, wie das Dematerialisiren,
welches, wenn es unmittelbar vor den Augen der anwesenden
Beobachter geschieht, als ein weiterer Beweis der Echtheit
des Phänomens anzusehen ist. Aber auch selbst hier hat
man sich noch vor Nachahmungen zu schützen, wie in einschlägigen
Werken zur Genüge dargethan wird.

Das oben Gesagte bezieht sich natürlich nur auf das
Erscheinen einzelner Phantome oder materialisirter Geistwesen
; stellen sie sich gleichzeitig zu Zweien oder Mehreren
ein, dann ist mit Ausschluss von Verbündeten ein dem-
entsprechendes Gutachten leicht abzugeben; um so seltener
aber sind von dieser Art Medien, von denen mir persönlich
nur die in öffentlichen und Privatkreisen als zuverlässiges
Materialisationsmedium vielbeschäftigte und vielumworbene
Mme. M. E. Williams bekannt ist. (Siehe meinen früheren
Artikel: — „Eine Seance in vornehmer Gesellschaft" in
„Psych. Stad." Juli 1892 S. 334.) Aber auch bei ihr hängt
das Gelingen mehr oder weniger von seelischen, physischen,
atmosphärischen und harmonisch wirkenden Einflüssen und
anderen occulten Gesetzen und Wirkungen ab.

Das am leichtesten auf dessen Echtheit zu prüfende,
wenn auch seltenste Phänomen ist das laute Sprechen
unsichtbarer Wesen, während das Medium selbst vollständig
stumm bleibt. Der Vorgang selbst erscheint ebenso einfach,
wie die Gesetze, auf denen er beruht, für uns vollständig
occulter Natur sind. Aus Erfahrung kann ich nur von
einem mit dieser Phase begabten Medium, einer in jeder
Beziehung achtungswerthen Frau, sprechen, die schon seit
Jahren der Oeffentlichkeit sich entzogen hat, der sie von
jeher nur in sehr beschränktem Maasse angehörte. Wie oft
war ich Zeuge, wie der mitten auf dem Tisch stehende,
aus einfachem Blech konisch geformte Tubus sich anscheinend
von selbst in die flöhe hob und sich alsdann meine Schulter
als Ruhepunkt wählte, worauf ich denselben mit der Hand
umspannt hielt, um das Heruntergleiten zu verhüten. Da
ich gewöhnlich abseits vom Medium, oder demselben
gegenüber sass und allfällig Anwesende zu meinen intimen
Freunden zählte, so konnte, abgesehen davon, dass der
Frau aus diesen kleinen Privatcirkeln keinerlei pecuniärer
Vortheü erwuchs, weder von einem bewusst, noch unbewusst


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