Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 476
(PDF, 160 MB)
Bibliographische Information
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476 Psychische Studien. XX. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1893.)

die ich als Stipendiat nicht verletzen durfte. Ich wurde von
einem Mitschüler verrathen und angezeigt, worauf ich meine
geliebte Pistole schleunigst in die Fluthen der Oder versenkte,
und erhielt, angeblich weil ich mit meinem Pfund Jagdpulver,
das man noch dazu mit Kupferhütchen und Schrotkugeln in
meinem Koffer entdeckt hatte, die ganze Festung hätte in die
Luft sprengen können, eine strenge Bestrafung und Carcer,
deren starrre Gerechtigkeit oder vielmehr allzu grosse
Härte ohne alle Rücksicht auf meine inneren Motive trotz
meiner Zeugnisse mit Nr. 1 und 2 mich, den in völliger
Natuifreiheit Aufgewachsenen, gar bald in fortdauernde
Gewissenseonflicte gegenüber meinem damaligen, überaus
rigorosen Religionslehrer und gestrengen Director brachten,
was mir das beabsichtigte geistliche Studium von vornherein
so verleidete, dass ich mich schliesslich in Breslau der
Philosophie und Naturwissenschaft unter dem berühmten
Botaniker Prof. Dr. Nees von Esenbeck und durch ihn auch
allmählich Davis und dem modernen Spiritualismus (s. mein
Vorwort zu Davis „Der Arzt" S. LVII ff.) zuwendete. So
sind diese Bosener Berge auch für mich, wie dereinst für
Napoleon, ein entscheidender Lebenswendepunkt geworden.

Als ich nun meinen vorerwähnten Vetter Robert
Klingberg aus Jauer im Anfang Juli 1870 bei seinem
Besuche in Striegau unter Mittheilung meines mit meiner
Mutter 1852 gesehenen Erlebnisses, bei dem mir der
Leuchter in Gestalt eines feurigen Drachen vor dem
Streitberge in der Längsthalricbtung nach Gross-Rosen zu
verschwand, um ein etwaiges ähnliches Erlebniss seinerseits
befragte, berichtete er mir Nachfolgendes. Seine sofort von
mir niedergeschriebenen Worte lauteten: — ,,Als ich im
Jahre 1851 an Pfingsten mit meiner Mutter in Striegau bei
Deinen Eltern zu Besuch gewesen war und nun mit ihr
nach Jauer zurückkehrte, um bei einem Meister in die
Lehre zu treten, (ich war kurz vorher mit 14 Jahren
confirmirt worden,) brachen wir früh Morgens [wohl am
10. Juni] nach 1 ühr bei Mondschein zu Fusse auf, um
zeitig nach Hause zu kommen, und gelangten die Poststrasse
an den Striegauer Bergen vorüber durch Dorf Fegebeutel
auf die Rosener Berge, die von lauter Schwarzwald
bestanden sind. Als wir auf der anderen Seite aus dem
Bergbusche herauskamen, da wo der Weg auf Dorf Gross-
Rosen und Jauer zu hinabführt, da erblickte ich plötzlich
links auf einem vom Berge sich absenkenden grossen
Hofackerfelde, von dem aus man weiterhin drüben links
noch den dreiarmigen altersgrauen Galgen auf einer
Anhöhe stehen sieht, gegen 3 ühr Morgens, als der Tag

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