Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 477
(PDF, 160 MB)
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Wittig: Parallelfälle zu dem nächtlichen Sehreckgespenst ete. 477

schon graute, der Mond war bereits untergegangen, ein
hell brennendes Licht, so gross wie ein breiter
Mützenteller. Ich sah es wohl an zehn Minuten lang vorher,
ehe wir ganz nahe hinkamen. Es brannte inmitten hoher,
saftig-grüner, thauiger Weizensaat, etwa fünfzig Schritt weit
von der Strasse ab seitwärts. Meine Mutter, die doch früher
den Leuchter bei Bremberg gesehen hatte, sah es nicht,
trotzdem ich sie zuletzt geradeüber davor hinstellte.
Plötzlich war es auch für mich weg. Ich ging sofort durch
die feuchte Saat bis hin auf das Fleckchen, wo es gebrannt
hatte, konnte aber trotz allen Suchens nichts Brennbares
entdecken." — „Da soll man sogleich Stahl, Stein und
Messer, drei Stück, im Namen Gottes hineinwerfen, um den
Ort wieder zu finden", fiel mein Vater ihm in die Rede;
„denn an einem solchen Orte wird man, wenn man nachgräbt
, Geld oder einen Schatz finden." — Ich war nun der
Ansicht, dass dort vielleicht einer oder viele "gefallene
Russen oder Franzosen und Württemberger begraben
liegen, deren noch schwach phosphorische Ausdünstungen
vielleicht das Licht erzeugt haben. Meines Vetters Robert
braune Augen waren zur Zeit für dieses schwach odische
Licht aber weit sensitiver oder sehschärfer, als die seiner
Mutter, die es trotz ihrer bis ins hohe Alter guten tiefblauen
Augen doch nicht mehr sah. Sie war sonach für
den gelben Lichtschein in der saftig-grünen Saat farbenblind
geworden, was vielen Beobachtern mediumistischer
Phänomene, die nichts sehen, wo Andere sehr deutlich
Flammen und Lichter wahrnehmen, ähnlich ergehen mag.
In ähnlicher Weise verschwand ja auch für mich das Licht
der vermeintlichen Laterne, aus der sich dann der nächtliche
Leuchter an der Striegauer Zollmühle ein Jahr darauf
1852 entwickelte, eine Zeit lang aus meinen Augen. Dieser
mein Vetter (ich hatte noch den früher bei Bolkenhain
erwähnten) rückte kurz nach dieser Mittheilung im Jahre
1870, ebenso wie früher schon im Jahre 18136 nach Böhmen,
als Landwehrmann von Striegau aus zur Belagerung und
Einnahme der Festungen Pfalzburg und Beifort mit aus.
Er war mit unter denen gewesen, die sich gegenseitig vor
Beifort das Wort gegeben hatten, keinen Franzosen bei
ihren Linien durchlassen zu wollen. (S. Wittig, „Neue Entdeckungen
zur Biographie des Dichters Johann Christian
Günther aus Süiegau in Schlesien'4 [Striegau, d. Hoffmann,
1881J S. 197 ff.) und kehrte unter den Siegern gegen
Bourbaki mit heim.

Ais Bestätigung dieser meiner vorhergehend gegen
Vater und Vetter geäusserten Muthmaassung diene noch


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