Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 505
(PDF, 160 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Wittig: Das Gothenburger Medium in Berlin. 505

ungen zum Gegenstande eines eingehenderen Studiums
machte.

Herr Stossmeister, Mitglied des Vorstandes der
Vereinigung „Sphinx", hatte die Eingangs erwähnte, fest
verschnürte und versiegelte Schiefertafel ins Kabinet rechts
von den Zuschauern aus gelegt und links einen Eimer
heissen Wassers mit Paraffin aufgestellt, um vielleicht
Schiefertafelschrift und Paraffin-Abguss-Formen von Händeu
und Füssen der Gestalten zu gewinnen. Kurz vor Schluss
der Gestalten-Erscheinungen hörten wir das eine Mal im
Kabinet ein lebhaftes Gepolter, wie wenn die Doppel-
Schiefertafel gewaltig hin und her geschleudert und an die
hölzernen Pfosten des Kabinets angeschlagen würde. Nach
Schluss der Seance wollte Herr Stossmeister die Doppeltafel
öffnen, entdeckte aber dabei, dass die %starken, fast un-
zerreissbaren Schnuren, die ich selbst nach ihrem Widerstande
prüfte, an beiden Seiten der Tafelfaserung durchgerissen
(nicht glatt durchgeschnitten), und dass die verschiedenen,
dadurch leicht losreissbaren und verletzlichen Siegel an den
vier Rändern der auf einander geklappten Tafeln dabei
doch ganz unverletzt geblieben waren! Bei Aufsprengung
der Siegel mit einem Messer war vom Schütteln der beiden
Schieferstiftstückchen eine Art Kopfgestalt am oberen Rande
und ein Querstrich mitten über die eine Tafelseite entstanden,
aber sonst keine Schrift zu entdecken. Aber die scheinbare
Kopfgestalt ergab sich bei näherer Besichtigung nur als ein
zufällig entstandenes feines Gekritzel. Ein Medium für
Schiefertafelschrift und Paraffin-Abguss-Formen war demnach
Mrs. d'Esperance an diesen beiden Abenden nicht.

Die Seance schloss Punkt 11 Uhr 10 Minuten. Das
Medium hatte kurz vorher noch zwei Communikationen im
Halbdunkel der Laterne auf ihren Knieen geschrieben.
Aufgefordert, die eine französisch geschriebene lesen und
entziffern zu helfen, fand ich die Antwort auf eine von mir
an das Medium gestellte Anfrage, ob eine vorgestern
über Leipzig nach Berlin per Draht erhaltene, angebliche
Geisterdepesche von einem mir ganz unbekannten Spiritisten
aus Cottbus, wonach mein bester Preund so eben gestorben
sein sollte, sich bewahrheite» Die telegraphische Depesche
hatte mich während meines Aufenthalts in Berlin in höchste
Unruhe und Schlaflosigkeit gestürzt, da ich von einer
schweren Erkrankung dieses Freundes von ihm selbst
benachrichtigt war. Die Communikation des Mediums
lautete: — „iV. ist nicht todt. Die Nachricht ist nicht wahr."
— Freilich habe ich bis zur Stunde noch keine absolute
Gewissheit, werde aber nicht verfehlen, sobald bestimmte


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