Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 526
(PDF, 160 MB)
Bibliographische Information
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526 Psychische Studien. XX. Jahrg. 11. Heft. (November 1893.)

Haar und dunkler Gesichtsfarbe. Ich bat sie in englischer
Sprache, einen Augenblick zu verweilen, zog aus der Rocktasche
mein weisses Taschentuch und hielt es an ihr Gewand,
wodurch das Tuch durch das ihrem Gewände entströmende
phosphoreseirende Licht hell beleuchtet wurde. Hielt ich
das Tuch etwa ein bis zwei Fuss von dem Gewände der
Erscheinung entfernt, so war das weisse Tuch in der
Dunkelheit nicht weiszschimmernd, sondern beinahe schwarz.*)
Die Gewandung dergestalt konnte daher nicht materieller
Stoff, wie mein Tuch, sein, weil, wenn auch noch so weiss,
dieselbe nicht hätte so wunderbar leuchten können. Kleider,
die etwa mit Baimain'scher Leuchtfarbe präparirt sind,
würden sich starr und rauh anfühlen und nicht so seidenweich
sein, wie diejenigen, welche die Theilnehmer zu fühlen
bekamen. Ausserdem mussten solche Kleider mindestens
einige Stunden dem hellen Tageslichte ausgesetzt werden,
um Licht aufzusaugen, und ob es dann überhaupt möglich
ist, eine solche Lichtfülle, wie die den Gewändern der
Gestalten entströmende, zu erzeugen, bezweifle ich, da die
Leuchtkraft sehr bald nachlässt, wie ich aus antispiritistischen
Studien, die ich zu meiner Orientirung über Echtes und
Falsches im Spiritismus eingehend getrieben, aus Erfahrung
weiss. Mrs. dJE. hatte auch während der ganzen Zeit, wo
sie mein Gast war, niemals Gelegenheit, etwa oben erwähnte
Vorbereitungen zu trefien, denn sie war während der ganzen
[-.drei:] Tage der Mittelpunkt des Interesses und daher auch
unabsichtlich unter Controle. Doch zur Sache! Als die
Gestalt mir ihr Gewand wieder zuwarf, hielt ich es fest
und Hess es mir von ihr langsam aus der Hand ziehen,
und als es daraus verschwunden war und ich meine Hand
öffnete, behielt ich eine dunkelrothe, köstlich duftende Rose
in derselben. Medium und Gestalt sah ich zu gleicher Zeit,
Letztere blieb halb im Cabinet und halb aussen stehen. —
Als dritter und wohl der bedeutendste der von mir beobachteten
Vorgänge, insofern als er mir Gelegenheit gab, jedenfalls
den 'Modus operandi' bei Gestaltenbildungen zu beobachten,
ist wohl der folgende zu betrachten, und ist es mir sehr
interessant, dass mein lieber Freund Weiriholtz anscheinend
dasselbe Phänomen (in Nr. VI) beobachtete. — Ich sah

*) Diese B( obachtung würde beweisen, dass man bei der Beleuchtung
durch die phosphorartig weisssehimmernden Hullen m einiger
Entfernung von ihnen auch das Medium in der Dunkelheit nicht anders
als schwarz vor dem dunklen Vorhange, mitbin gar nicht, erblicken
konnte, was eben mein Fall war. Eine wissenschaftliche Prii-
fungs-Commission iände dabei noch gar mancherlei Probleme zu lösen.

Gr. a Wütig.


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