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Wittig: Nachtrag zu „Bas Gothenburger Medium in Berlin". 527
aus dem Mittelspalt des Cabinets, hinter dem Medium und
über seinem Kopf, eine milchweisse, leuchtende Wolke
erscheinen, welche sich auf dem Pussboden vor dem Medium
niederliess und dann säulenartig sich in l1/^ Meter Höhe
aufrichtete. Plötzlich erhob sich vom Stuhl des Mediums,
gleichsam aus ihm heraus, und anscheinend das Medium
selber, eine dunkle Gestalt, welche in die leuchtende
Wolkenmasse eintrat, um sich dann in einen Geist mit
leuchtenden wallenden Gewändern zu verwandeln, der
zwischen den anwesenden herumging. — Ich erhob mich
sofort von meinem Sitze, beugte mich erstaunt vor und sah,
trotz dieses verfänglichen Vorganges, das Medium auf seinem
Stuhle regungslos sitzen. Ich halte dafür, dass ich so glücklich
war, Zeuge eines Vorganges zu sein, dei hochbedeutsam
und wohl auf das Phänomen der Materialisation einiges
Licht zu werfen geeignet ist. Es erscheint mir hiernach
als vollkommen sicher, anzunehmen, dass der astrale Körper
des Mediums theilweise zu den Gestaltenformationen benutzt
wird, und dass ich das Austreten desselben zu beobachten
den Vorzug hatte." . . Nach einigen hypothetischen Vermuthungen
über die mögliche Art des Zustandekommens
solcher Materialisationen ruft er am Schlüsse aus; — „Wie
dürftig ist doch noch unser Wissen diesen Phänomenen
gegenüber!" — So wenig wie bei Mrs. $E. will er übrigens
bei dem Londoner Medium Mr. Husk im vorigen Jahre
irgend welchen Phosphorgeruch wahrgenommen haben. Er
glaubt letzteren mehr den rein psychischen, im Gegensatze
zu den spirituellen, Manifestationen zuschreiben zu
dürfen.
Das Ende des ÄaAra'schen Schlussberichtes bildet die
feierliche Verabschiedung der Mrs. d'E. durch den Vorstand
der Vereinigung „Sphinx44 in Berlin, sowie der Bericht über
eine ihr nachgesendete, künstlerisch ausgeführte Dankadresse
nebst Begleitschreiben vom 20. September 1893, und hierauf
das dankende Antwortschreiben der Dame aus Gothenburg
vom 10. October er. — „in Erinnerung an die grosse Güte
und Gastfreundschaft, welche Ihre Gesellschaft mir bei
meinem Besuche in Berlin erwiesen hat, an den ich stets
mit wahrhaftem Vergnügen denken werde. Wollen Sie
gütigst meinen aufrichtigsten Dank allen Mitgliedern Ihrer
Gesellschaft übermitteln, wie auch sie meiner Freundschaft
und der besten Wünsche für allen Erfolg auf spiritistischem
Gebiete versichern. Es wird mir stets eine Freude sein,
von Ihren Bestrebungen und Ihrem Wohlergehen zu hören.
Nochmals Ihrer Güte dankend, bin ich Ihre aufrichtige
Freundin JE?, tf JE." —
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