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Wittig: Nachtrag zu „Das Gothenburger Medium in Berlin", 529
Eiligst nur wollte ich meinen Irrthum Ihnen aufdecken.
Mit ergebensten Empfehlungen auch meiner Frau an Sie
und Ihre Frau Gemahlin
Ihr in Hochachtung sehr ergebener
Dr. Egbert Müller."
Wenn hiernach die übrigen Beobachter des Gegentheils,
deren Namen und Adressen ich leider nicht genau kenne,
keine überzeugenderen Beweise für ihre Annahme, das
Medium selbst sei die hinter den Erscheinungen thätige
Person gewesen, vorzubringen vermögen, so dürfte auch
dieser beobachtete Fall noch seine rechtzeitige Aufklärung
und Erledigung gefunden haben.
Nr. X. Zum Schlüsse fühle ich mich noch verpflichtet,
nachdrücklichst anzuerkennen, dass die Aussage des Gothenburger
Mediums über das irrthümliehe Cottbuser Spirit-
Telegramm, das mir in Berlin so viele Sorge und
Unruhe bereitete, nämlich dass ganz im Gegensatz zu demselben
„mein bester Freund nicht gestorben sei, sondern
noch lebe", sieji nunmehr in derThat bewahrheitet,
hat! Es war in Berlin eine reine Unmöglichkeit sowohl
für mich, als für jeden Anderen, eine Depesche an seinen
entfernten Aufenthaltsort zu richten, die auch bei einer
über iJOO Meilen weiten Entfernung nicht vom Sonntag dem
17. September Mittags, wo ich erst den genauen Wortlaut
mit der Original-Depesche über Leipzig erhielt, bis Montag
Abend beantwortet worden wäre. Und schon am Montag
Abend den IB. erhielt ich in der zweiten Seance auf eine
erst gegen Mittag an Mrs. d'E. gerichtete mündliche Anfrage
diese richtige mediumistische Auskunft l Auf meine Briefe
an meinen Freund mit der Bitte um Aufklärung habe ich
vom 17. September bis 10. October er. warten müssen, ehe
die erste directe Nachricht von der Hand meines Freundes
an mich gelangte, als ich schon längst wieder nach Leipzig
zurückgekehrt war. Meine Briefe an seine Adresse, sowie
meine Mittheilungen an Herrn Matthews Fidler,
besonders an den mich und meine Frau mit liebenswürdigster
Zuvorkommenheit schon auf dem Anhalter Bahnhofe
in Berlin bei unserer Ankunft begrüssenden und all
die Tage unseres Aufenthaltes mit seinen Besuchen und Bath-
schlägen bis zum Abschied beehrenden Freund, Herrn Kunstmaler
Louis Hoguet zu Steglitz, dem ich, wie in den 1877er
Tagen von Henry Stade's Anwesenheit in Berlin, wiederum
die uneigennützigste Gastfreundschaft verdanke, können mir
bezeugen, welche Sorge ich zur Zeit, selbst unwohl, mit mir
herumgetragen habe. Die Depesche war am 16. September er.
Psychische Stadion. November 1893, 84
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