Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 536
(PDF, 160 MB)
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536 Psychische Studien. XX. Jahrg. 11. Heft. (November 189C.)

nöthigen Voraussetzungen besitzt, — während die Geheim-
wissensehaft des Spiritismus nur solchen Geistern zugänglich
ist, die das Geheime mehr als das Offene, das Dunkle mehr
als das Helle, und die Einbildungen der Phantasie mehr
als die Wirklichkeit lieben." —

Seit vierzig Jahren, sage ich, bekämpft Prof. Büchner
diese Geheimwissenschaften, in deren Kern einzudringen,
er sich niemals der Mühe unterzog, deren auf Jahrtausende
alte Erfahrung sich stützende Wahrheiten er hartnäckig
verschmäht, auf experimentellem Wege nachzuprüfen, selbst
also am wenigsten getreu dem von ihm aufgestellten
Grundsatze des Wahrheitsfreundes, der doch jeder Methode
(also auch der des „Occultismus"!) gerecht werden soll, um
der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Und womit
begründet er seinen Rückzug vor dieser , in seinen Augen
des wahren Forschers unwürdigen, phantastisch dunklen
Geheim Wissenschaft ? Mit dem niederschmetternden Satz: —

„Der Spiritismus ist eine jener geistigen Epidemien,
welche von Zeit zu Zeit die Menschen heimsuchen, aber
wie jede Epidemie vorübergehen."*)

Von dieser sogenannten „geistigen Epidemie44 sind
aber, wie die im Herbst lb92 stattgefundenen „Mailänder
Experimente44 beweisen, in letzter Zeit bis dahin für sehr
klar gehaltene Köpfe ergriffen worden, diejenigen der
Professoren Schiaparelli, Lombroso und Richet Ja, der
letztgenannte Pariser Physio-Psychoioge scheint sogar in
einem ganz bedenklichen Grade von dieser Epidemie ergriffen
worden zu sein; schrieb er doch kürzlich an Dr. Carl
du Prel: — „Ich werde Alles fchun, um Untersuchungen
mediumistischer Art fortzusetzen, welche ohne Zweifel zu
den interessantesten Dingen gehören, die man auf dieser
Erde studiren kann.44 — Sollte diese rasch entflammte
Begeisterung eines Forschers, wie Professor Richet, den
Prof. Büchner nicht stutzig machen?

Doch, um nun zu der mir gesteckten Aufgabe überzugehen
, die darin besteht, jenen von Prof. Büchner auf
Dr. Carl du Prel in der „Zukunft44 unternommenen Angriff
zurückzuweisen, so bietet derselbe inhaltlich leiuer wenig
Greifbares, wo man ihn fassen könnte; ergeht er sich doch
meistens in ironischen Bemerkungen über du Prel*sehe Aussprüche
. Den Hauptwiderspruch erregt aber, wie es scheint,

*) Könnte man nicht denselben niederschmetternden Satz gegen
Prof. Büchner selbst kehren, indem man an Stelle der Anfangsworte:
— „Der Spiritismus" — noch besser: — „'Die sogenannte Wissen-
schaftlichkeit' ist eine jener geistigen Epidemien u. s. w." — setr.te?—

Der Sekr. d. Red.


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