Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 540
(PDF, 160 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1893/0546
9

540 Psychische Studien. XX. Jahrg. IL Heft. (November 18^3.)

mit dem sich der Skeptiker Prof. Büchner, sobald er
occultistische Studien zu machen sich entschliesst 9 bald
befreunden wird.

Dies wäre zunächst eine Erwiderung auf Prof. Büchner1 %
Behauptung, es gäbe Gespenster überhaupt nur im Theater
und in Schaubuden.

Noch einige kurze Bemerkungen über die von Professor
Büchner in seinen Schriften vielfach beliebte Art der
Beweisführung für irgend eine Thesis. Wo es irgend
angeht, wird der grosse Seelenkenner Shakespeare herbeigeholt
. So citirt er, um zu beweisen, dass der Tod Nichts
weiter, als ein verlängerter, endloser Schlaf sei, in dem
oben erwähnten Buch: — „Das künftige Leben und die
moderne Wissenschaft" — folgende Stelle aus „Maass für
Maass": —

---„Dein bestes Ruk'n ist Schlaf!

Den rufst Du oft und zitterst vor dem Tod,

Der doch Nichts weiter!"---

eine Beweisführung, die man sofort umwerfen kann, wenn
man eine Stelle aus dem berühmten Hamlet-Monolog
desselben Shakespeare aufschlägt: —

Schlafen! Vielleicht auch Träumen! Ja, da liegt'st
Was in dem Schlaf für Träume kommen mögen,
Wenn wir den Drang des Ird'schen abgeschüttelt,
Das zwingt uns, still zu stehen."--~

An einer anderen Stelle derselben Schrift citirt Professor
Büchner, um zu beweisen, dass Goethe im Grunde genommen
über die Frage nach dem künftigen Leben derselben Ansicht
war, wie er selbst, den IL Theil des „Faust": —

„Thor, wer dorthin die Augen blinzelnd richtet,
Sich über Wolken seines Gleichen dichtet!
Er stehe fest, und sehe hier sich umlfc< —

Aber sagte nicht derselbe Dichter des „Faust" einmal
in hohem Alter zu Eckermann: — „Die Ueberzeugung
unserer Portdauer entspringt mir aus dem Begriffe der
Thätigkeit; denn, wenn ich bis an mein Ende rastlos wirke,
so ist die Natur verpflichtet, mir eine andere Form des
Daseins anzuweisen, wenn die jetzige meinen Geist nicht
ferner auszuhalten vermag. Ich zweifle nicht an unserer
Portdauer. U. s. w." — Ich wollte hiermit den Nachweis
liefern, dass es vollkommen unthunlich ist, irgend eine
x-beliebige Stelle aus den dramatischen Werken eines
grossen Dichters? wie Shakespeare, Goethe u. s. w. heranzuziehen
, um einen Beweis zu stützen, den der Autor einer


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1893/0546