Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 570
(PDF, 160 MB)
Bibliographische Information
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570 Psychische Studien. XX. Jahrg. 12. Heft. (December 1893.)

Vorgänge sind oft von einer überraschenden Ueberein-
Stimmung mit den physikalischen Manifestationen in
spiritistischen Cirkeln. Die Erzählung ist zu lang, um hier
auch nur auszugsweise angeführt zu werden. Ich muss
daher den Leser auf das Citat verweisen.

Etwas anders, nämlich gröber und gefährlicher, äussert
sich der Spuk in Island. Dort ist der Glaube ungemein
verbreitet gewesen und hat sich bis auf die Gegenwart
erhalten. Im Grunde sind es auch hier die nämlichen
Erscheinungen, aber die Beschädigungen, welche durch sie
hervorgerufen werden, sind viel bedeutender; die Menschen
werden oft verletzt, nicht selten sogar getödtet. Die Spukgeister
sind dort überhaupt viel körperlicher; und es ist
geradezu eine Arbeit für Helden, solche Unholde zu
bezwingen. So berichtet die vGrettis-Saga" von einem
Bonden (Bauern), welcher lange Zeit hindurch von dem
Spukgeiste seines jäh ums Leben gekommenen Hirten
belästigt wird, bis endlich der Held der Erzählung ihm in
einem lebensgefährlichen Kampfe mit dem Scheusale von
dem Uebel befreit.1) — In der „Hovard-Isfjordings-Saga"
betreibt der Sohn des Helden das Bekämpfen derartiger
Störenfriede geradezu sportmässig; ja die Körperlichkeit
derselben geht soweit, dass sie, meist durch Brechen des
Rückgrates, getödtet werden.2) — Aus Tegner's anmuthiger
„Prithjofs-Sagak<, welche ja eine Nachbildung des alten
isländischen Originales ist, wird sich der Leser eines
ähnlichen Kampfes erinnern.3) — Dass dieser Glaube auch
heute noch nicht erloschen ist, berichtet Maurer in seinen
„Isländischen Volkssagen der Gegen war t". Er erzählt von
Klopfen, Auslöschen der Lichter und Einwerfen der
Fenster.4) — Auch die grausigste Art des Spukes, der
Vampyrismus, spielt in den Erzählungen dieses Inselvolkes
eine nicht unbeträchtliche Rolle. Obwohl uns
nun heutzutage keine mystische Erscheinung bekannt ist,
auf welche sich dieser Wahn mit Sicherheit zurückführen
Hesse,*) so ist es doch eigenthümlich, dass der sonst meist
in den slavischen Gegenden heimische Glaube auch in
diesem entlegenen Weltwinkel auftaucht. Maurer berichtet,
wenn die Vermuthung vorliege, dass ein Verstorbener auf

1) „Grettis-Saga." Kap. 32 ff.

2) „Hovard-Ibfjordings-Saga." Kap. 2 und 3.
•) ferner: — „Fritnjofs-Saga." Gesang 3.

*) S. 45.

*) Man vergl. hierzu Frau von Lougow$ky$% Artikel: — „Eine
Vampyrersoheinung u. s. w." in „Psych. Stud." April-Heft 1892 S. 146 ff. —

Der Sekr. d. .Red,


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