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Handrich: Die Theosophie in ihrem Verhältn. z. Spiritualismus. 583
als auf eine Rotte von ihm fernstehenden Wilddieben
schliessen können» Doch diese haben in den dreissig Jahren
nach dem Tode des jungen Mannes nichts gegen den Förster
unternommen. Es wäre aber doch sonderbar, wenn die
bairischen Gerichte sich zur Zeit nicht um das Verschwinden
des jungen Mannes in der Umgegend, wo sein Hut gefunden
wurde, besser gekümmert hätten, so dass erst eine derartig
verspätete Justiz ihres Amtes in dieser Art walten zu müssen
glaubt, welche doch wieder mehr auf „Haberer44 als auf
Wildschützen hinzudeuten scheint, die den Goethe'schexi
Spruch zu verwirklichen suchen: — „Denn alle Schuld rächt
sich auf Erden!44 — Die Erregung derartiger Volksleidenschaften
ist am besten im Stande, visionäre und spukhafte
Erscheinungen zu bewirken, und es sollte uns Wunder
nehmen, wenn dergleichen nicht in der dortigen Umgegend
schon stattgefunden hätten.
(Fortsetzung folgt.)
IL Abteilung.
Theoretisches und Kritisches.
Die Theosophie in ihrem Verhältniss zum Spiritualismus.
Wo liegt die Wahrheit?
Von Hermann Handrich in Brooklyn, N. Y.
Der „Ocean der Theosophie" ist der Titel einer
in gefälliger Buchform ausgestatteten theosophischen Abhandlung
von William Q. Judge (im Verlage „the Path"
Nr. 144 Madison Avenue New York). Der Verfasser ist
in seiner Eigenschaft als Vice-Präsident der theosophischen
Gesellschaft und General-Sekretär der amerikanischen
Section als Autorität auf dem Gebiete der höchst compli«
cirten, siebenfältigen Weltanschauung zu betrachten. Die
Tendenz des uns zur Besprechung eingesandten Werkes
ist: — 1) eine kritische Beleuchtung der theosophischen
Wahrheiten und 2) eine vom Standpunkte der Theosophie
beleuchtete Kritik der spiritualistischen Phänomene.
Das Wesen der Theosophie nennt der Verfasser den
Ocean des Wissens und die Grundlage geistiger Entwickelung.
Er berechnet, dass die als „Kali Yuga" bezeichnete Evolutionsperiode
zwischen den Jahren 1897—1898 das Ende und
den Anfang eines neuen Oyclus bildet. Alle Anaeichen
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