Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 588
(PDF, 160 MB)
Bibliographische Information
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588 Psychische Studien. XX. Jahrg. 12. Heft. (December 1893.)

'Technik* in ihren 'Resolutionen' zur Schulfrage, — wo heute
drei bei einander stehen, da fassen sie bekanntlich eine
'Resolution*, — den Aufbau der modernen Bildung 'auf
neusprachlich-naturwissenschaftlicher Grundlage1. Ob sie
sich wohl darüber klar sind, wie diese wunderliche Grundlage
aussehen soll?" u. s. w. —

Wir übergehen seine spätere ausführliche Begründung
über die der wunderlichen Grundlage des sogenannten
Anschauungs-Unterrichts zu Grunde liegende Theorie, deren
beide grundlegende Hypothesen die Descendenztheorie und
die Theorie von den Bewegungen der Moleküle seien.
Diese letztere habe ihre Quelle im begrifflichen Denken
und könne nur von dem begriffen werden, dessen Denken
philosophisch geschult sei. „Wo aber hätten unsere
Kandidaten des höheren Lehramts eine philosophische
Schulung genossen? Das bischen Notizengelehrsamkeit,
das sie einst in dem mit der Aufschrift 'Philosophie und
Pädagogik' versehenen Schubfach ihrer Examenausrüstung
mit sich führten, haben sie als Lehrer ja längst wieder
vergessen. Es würde ihnen auch wenig helfen zur Lösung
des Widerspruchs, den sie an die Spitze ihres Unterrichts
in Chemie und Physik stellen. Denn in der Thac, mit
Widerspruch fängt die ganze Geschichte an. Die Chemie
und die mathematische Naturwissenschaft, beide von verschiedenen
Punkten ausgehend, sind bestrebt, alle Erscheinungen
der sinnlichen Welt auf Bewegungen der
Moleküle zurückzuführen. Ihre Systeme — denn von einem
einheitlichen Systeme sind sie noch weit entfernt — beginnen
daher mit dem Satz: — ,Die Materie besteht aus kleinsten
Theilchen, Moleküle genannt, die durch mechanische Mittel
nicht weiter theilbar sind.' — Untheilbare Theilchen! Ein
Widerspruch, über den kein unbefangenes Denken hinweg
kommt. Mag sein, dass sich der Lehrer schliesslich einredet,
er glaube an die materielle Existenz dieser untheilbaren
Theilchen. Der Schüler aber — ich weiss das aus eigener
und fremder Erfahrung — trägt schwer an diesem Widerspruch
. Immer wieder sagt ihm sein noch unverdorbenes
wissenschaftliches Gewissen, dass er sein stolzes System auf
einer Lüge aufbaut, und immer wieder besticht ihn die
scheinbare Consequenz dieses Systems, das die physikalischen
Erscheinungen, die chemischen Reactionen und — wer
zweifelt noch daran! — über kurz oder lang auch die
psychischen Vorgänge durch Bewegungen der kleinsten
untheilbaren Theilchen, zur besseren Verschleierung des
Widerspruchs 'Moleküle' genannt, zurückführt. —

„'Aber* — so höre ich entrüstet einen Jünger der


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