Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 597
(PDF, 160 MB)
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WMg: Die Prof. Dr. Eduard Zeller und Dr. Förster etc. 597

Interesse statt einer allseitigen Erkenntniss des Gegenstandes
auf diejenigen Seiten desselben beschränkt, welche dem
herrschenden Affect Nahrung geben; sondern sie üben auch
eine solche Rückwirkung auf die Phantasie, dass sich diese
in Einbildungen ergeht, die sich unbewusst mit dem wirklich
Wahrgenommenen vermengen und sich ihm unterschieben,
weil die Lebhaftigkeit der Gefühle, die sich mit ihnen verbinden
, ihnen den Schein der Wirklichkeit verleiht. [So
z. B. verbinden sich bei Herrn Prof. Dr. Förster in Berlin
mit Prof. Zöllners Beobachtungen die Einbildungen seines
exaltirten Wesens und seiner erblichen Belastung, welche
seine Zeitungsgegner aufgebracht haben. Ich habe ihn bu
zuletzt gekannt und immer im geistigen Gleichgewichte
gefunden. — Ref.] Der Furchtsame sieht Gestalten und
hört Geräusche, von denen der Furchtlose nichts wahrnimmt;
die Ungeduld lässt als gegenwärtig erscheinen, was man von
dem nächsten Augenblick erwartet; der Hass und die Liebe,
der Zorn und die Begierde, der Ehrgeiz nnd die Herrschsucht
, die Gewinnsucht und die Parteisucht, und wie die
Leidenschaften alle heissen, verdunkeln nicht blos das
Urtheil, sondern auch den Sinn für das thatsächlich
Gegebene; sie verleiten zu Fälschungen der Thatsachen
[Wie z. B. Zöllners bei Stade beobachtetes Knoten-Experiment
durch Dr. Christiani in plumpster Weise nachgeäfft und so
gefälscht wurde! — Der Ref.], deren ihre Urheber sich
nicht bewusst [?] sind, und die ihnen selbst oft zu grösstem
Schaden gereichen. Religiöse Aufregungen haben nicht nur
Einzelnen in zahllosen Fällen, sondern auch ganzen Versammlungen
Erscheinungen vorgespiegelt, die ausser ihrer
Einbildungskraft nirgends existirten. Aebnliche Wirkungen
haben aber auch die.vorgefaßten Meinungen, mit denen die
meisten an die Betrachtung der Dinge herantreten. Wenn
man etwas bestimmt erwartet, so gehört namentlich dann,
wenn man es auch lebhaft wünscht, immer eine gewisse
Selbstüberwindung dazu, um die Ereignisse, deren Zeuge
man ist, nicht gleichfalls im Lichte dieser Erwartung zu
betrachten und ihr möglichst anzupassen. Wenn man von
der Gesetzmässigkeit alles Geschehens keinen Begriff hat
und auf eine dürftige Naturkenntniss beschränkt ist, so
wird man überall, wo diese für die Erklärung wirklicher
oder vermeintlicher Thatsachen nicht ausreicht, zu über-
und widernatürlichen Vorgängen seine Zuflucht nehmen.
[Waren und sind etwa ein Prof. Hare, Nees v. Esenbeck,
Zöllner, Crookes und Wallace, alle berühmte Naturforscher,
ferner die Mailänder Beobachter der Eusapia Paladino
dergleichen naturbeschränkte Menschen) die zu solchen über-


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