Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 37
(PDF, 169 MB)
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Rosenkrantz-Johnson: Der Spiritualismus in Christiania. 37

besonders wenn man noch gar nicht versucht hat, sich mit
dem Gegenstande, den man bespöttelt* vertraut zu machen.
Man kann herzkrank an einem Todtenbette stehen und dabei
Dinge sehen, welche trotz unseres beinahe unbezwinglichen
Kummers unser Lachgefühl erregen. So auch vermag man
bei den spiritistischen Phänomenen vielleicht über sie zu
lächeln, aber dennoch geht man von ihnen hinweg mit dem
Gefühl, dass es noch viel Dinge zwischen Himmel und
Erde gebe, von denen sich unsere Schulweisheit nichts
träumen la^se.

Ich will nun einige spiritualistische Seancen beschreiben,
denen ich in Christiania im Monat Mai J89S beiwohnte.

Mit einigen Freunden, Damen und Herren aus der
Welt der Kunst und Litteratur, erhielt ich gemeinschaftlich
durch die freundliche Vermittelung der Glieder eines
Privat-Cirkels von Spiritualisten Zutritt zu den zwei letzten
Sitzungen einer Reihe von Materialisations-Seancen. Der
Cirkel hatte für diesen Winter und Frühling als Medium
die englische Mrs. d'E ..... aus Gothenburg engagirt.

Mrs. d'E. ist in Christiania schon einige Mal früher auf
Einladung von Spiritualisten gewesen. Ihre Gaben als
Medium sind von der grossen spiritualistischen Autorität
des Kaiserlich Russischen Staatsraths Alexander Aksakow
gar hoch gepriesen worden. Sie ist besprochen worden von
dem Kandidaten R. Eriksen. dessen Bücher — ,.üet
oversanselige" — und — „Ajaeleus Gaade" — mit P. M. iVs
— „Experimental Spiritism4' —, so viel ich weiss, die ersten
Norwegischen Schriften über Spiritualismus sind. Man
lese sie!

Einige Stunden vor der ersten Seance, bei der ich
zugegen war, wurde ich privatim bei Mrs. d'E. eingeführt,
einer Dame, die über ihre erbte Jugend hinaus ist, mit
merkwürdig schönen, intelligenten Augen und mit einem
sehr liebenswürdigen, ruhigen Benehmen. Mrs. d'E. lebt in
Gothenburg und hat eine Anstellung im Geschäfte eines
Spiritualisten. Sie erhält keine andere Belohnung für ihre
Reisen als die gerade nothwendigen Reisekosten. Die
Seancen wurden im Hause eines Kaufmanns dieser Stadt,
in einem seiner Wohnzimmer, einem Gemache von gewöhnlicher
Grösse und Gestalt gehalten. Die 19 anwesenden
Personen Heesen das Zimmer ziemlich gedrängt voll
erscheinen. Die Fenster, welche verhängt waren, gingen
auf die Strasse. Das Fenster im angrenzenden Zimmer war
auch verdeckt, die Thüre zwischen den beiden Zimmern
wurde offen gelassen und eine Lampe angezündet. An der
einen Wand des Sitzungszimmers war ein Kabinet aufgestellt,


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