Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 38
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
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38 Psychische Studien. XXI. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1894.)

dessen Seiten mit dünnem grünem Tuche bedeckt waren.
Die gegen uns gerichtete Vorderseite des Kabinets war mit
Vorhängen von demselben Stoffe versehen, die zur rechten
und linken Hand bei Seite gezogen werden konnten. Wir
untersuchten sowohl das Kabinet, wie den Fussboden, die
Mauer und Alles, was möglicherweise hätte benutzt werden
können, um ein Versteck oder einen Betrug zu entdecken,
konnten aber nichts Verdächtiges finden.

Das Medium hatte ein dunkles Kleid an von gewöhnlichem
modernen Schnitt. Als sie sich auf einen Stuhl
ausserhalb des Kabinets niedersetzte, legte sie ein weisses
Taschentuch über ihre Brust, um sie m dem verdunkelten
Räume leichter für uns sichtbar zu machen. Aus dem
angrenzenden Zimmer, zu dem die Thür jetzt nur theilweise
offen stand, drang nur gerade so viel Licht heraus, dass
wir bei angestrengtem Hinsehen das Medium zu erblicken
vermochten. Aber trotzdem sahen wir dasselbe. Die Mitsitzenden
sassen vor dem Kabinet in einem Halbcirkel,
dessen Enden an die Wand grenzten, an der das Kabinet
stand. Mein Platz befand sich in der Mitte des Cirkels
ungefähr fünf Fuss vom Medium entfernt.

Auf Ersuchen des Hausherrn, welcher die Söance
gefällig leitete, sang die Gesellschaft den Anfang des
„Kreuzfahrer-Liedes". Sanftes Singen und Musik seien
eine gute Hilfe für das Medium, sagen die Spiritualisten.
Als wir ein Weilchen gesungen hatten, rief Jedermann
ruhig, aber eifrig aus: — „Seht, dort!" — Und in der
Dunkelheit erblickten wir mehrere Finger, welche auf die
obere Decke des Kabinets zur linken Handseite hinwiesen.

Wir beobachteten hierauf eine Lichtkugel ungefähr von
der Grösse einer Hand, welche längs des oberen Randes
des Kabinets hin und her schwebte. Sie hatte keine
deutliche Gestalt und änderte sich nicht; ihr Licht glich,
wie ein Freund von mir bemerkte, „verschleiertem Mondlicht."
Nachdem sie einige Minuten umhergeschwebt war, verschwand
sie. Hierauf hörten wir einige Klopflaute gegen das Wandgestell
im Innern des Kabinets, als ob Jemand auf die Wand
mit seinem Finger oder mit der Spitze seines Nagels klopfe.

Wir sassen lauschend und uns verwundernd, als das
Medium plötzlich nach Papier und Bleistift verlangte. Diese
wurden ihr schnell geliefert, und mit grosser Eile schrieb
sie in der Dunkelheit folgende Botschaft von ihrem (sie
controlirenden) Geiste: — „Wenn das Medium sich innerhalb
des Kabinets setzen wird, so will ich versuchen, mich
ausserhalb desselben zu materialisiren." — Das Medium
setzte hierauf ihren Stuhl ins Kabinet, und die Gesellschaft


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