Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 43
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1894/0051
Karze Notizen.

43

scheinenden Werke — „Tirol und Vorarlberg" — nicht ülos
die von uns bereits im Januar-Heft 1893 S. 55 ff. der
„Psych. Stud." mitgetheilte „Geisterschlacht" auf dem
Kirchhofe zu Lenggriess hinter dem uralten Mittenwald
an der Isar hinauf mit seiner eigenen Abbildung dazu,
sondern auch (zufolge eines neuesten Artikels in „Das Neue
Blatt" Jahrg. XXV, Nr. 4, 1894 S. 57 über ihn und sein
Alpenwerk) folgende interessante Mittheilungen. Nachdem
er die ungeheuren Steilstürze des Karwendei-Gebirgsstockes
geschildert hat, die in mächtigen Prallwänden aus Kalk das
schmale Thal der Riss abschliessen und hier einen Felscircus
bilden, der in solcher Majestät die kühnste Phantasie nicht
ausmalen könne, und wo man ganze Gemsrudel die Felsbänder
und Kaie des Alpenjagdgebietes des kürzlich verstorbenen
Herzogs Ernst von Coburg beleben und die liebliche
Edelblume der Alpen, das Edelweiss, blühen sieht, berichtet
Achleitner weiter: — „Im Thal der bergfrischen Riss steht
das kleine Kloster, das bis vor Kurzem von einigen Patres
des Franziskaner-Ordens bewohnt war. Der Staat wollte
die Baupflicht des Klosters nicht übernehmen, der Orden
dagegen die nothwendigen Reparaturen nicht ausführen
lassen. Daher zog die Geistlichkeit ab, doch steht die
Rückkehr wieder zu erwarten. Zum Kirchlein wallfahrtet
der gläubige Sinn der Tiroler. [Wir schalten hier ein, dass
der berühmte Steirische Schriftsteller P. K. Rosegger in seiner
neuesten Prachtgeschichte: — »Peler Mayr, der Wirth an
der Mahr", — einer historischen Begebenheit aus der Zeit
des Andreas Hofer im Jahre 1809 im bayrisch-französischen
Kriege gegen Oesterreich unter Napoleon, eine ähnliche
Wallfahrtskirche in den Tiroler Bergen und die bei derselben
sich abspielenden Vorgänge und Sitten in höchst drastischer
Weise schildert. — Refer.] Die gänzliche Abgeschiedenheit
dieser Gegend bringt es mit sich, dass die Franziskaner-
Patres auch für mehr als das Seeleaheil um Rath und
Hilfe angegangen wurden. Der Geistliche im Gebirge ist
fast immer zugleich ein halber Arzt, und von den Almieuten
wird er auch zum 'Doctor bestialis' [Viehdoctor] gemacht.
Besonders der Franziskanerorden wird bevorzugt wegen
seiner Kenntnisse: — so glaubt das Volk im Isarwinkel,
wozu man auch die Risser zählen kann, fest an die sogenannten
Zwingmessen',*) welche blos Franziskaner zu lesen befähigt
seien. Eine Zwingmesse muss am Oharfreitag gelesen

*) Man vergl. hierzu uuse^n früheren Berieht über die „schwarze
oder TeuMsmesse" in „Psych. Stud/4 Februar-Heft 1898 s. 94 ff. —

Der Sekr. d. Red.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1894/0051