Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 56
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1894/0064
56 Psychische Studien. XXI. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1894.)

„Gückerl" des Winterfensters ihres Schlafgemaches
fortwährend auf- und zuschlagen. Besorgt, es
könnte durch den vermeintlichen Wind zerbrochen werden,
stand sie endlich auf, um es zu schliessen, war aber höchlich
verwundert, dasselbe fest verschlossen zu finden, trotzdem
sie noch einen Augenblick vorher das wiederholte Auf- und
Zuschlagen desselben ganz deutlich vernommen hatte; ihre
Verwunderung aber schlug in Schrecken um, als sie
plötzlich in der Holzhütte im Hofe einen
fürchterlichen Lärm vernahm, als ob der ganze darin
aufgeschichtete, nicht unbedeutende Brennholzvorrath durcheinander
geworfen würde, — der sich jedoch früh Morgens
vollkommen in Ordnung vorfand.

Natürlich wurden beide Vorkommnisse des anderen
Tages im Hause lebhaft besprochen; die unbetheiligten
Hausgenossen wollten dieselben — wenn überhaupt — doch
nur als Sinnestäuschungen gelten lassen, wozu die Betreffenden
in ihrem somnolenten (schläfrigen) Zustande wohl
besonders disponirt gewesen seien, — während diese selbst
fest behaupteten, vollkommen wach gewesen zu sein, was ja
aus ihrer Benehmungsweise klar hervorgehe, überdies auch
das räthselbafte, eilige Verkriechen des Hundes betonten
und es sich nicht nehmen Hessen, es sei auch hierbei nicht
mit rechten Dingen zugegangen und habe sich wohl irgend
ein Bekannter oder Verwandter im Sterben angemeldet,
ohne dass sie sich übrigens im geringsten erklären konnten,
wer es etwa wohl gewesen sein könnte; indessen merkten
sich sowohl Cousine CM, wie auch Thomas K— Tag und
Stunde der nächtlichen Beunruhigung und Hessen für das
Seelenheil des Anmelders heilige Messen lesen.

Nach längerer Zeit erst bekam Cousine Gilt eine
verlassbehördliche Zustellung eines der damals bestandenen
Patrimonialgerichte aus Obersteiermark, worin derselben
angezeigt ward, dass ihr die am .... 1836 zu *** verstorbene
Rosalie T— ein kleines Andenken legirt habe, welches sie
gegen die übliche Empfangsbescheinigung dortgerichts
beheben könne.

Das Todesdatum stimmte genau mit dem Datum der
vorbeschriebenen nächtlichen Vorfälle überein!

Die Verstorbene Rosalie T— war eine entfernte Verwandte
meiner Mutter, eine hübsche, lebhafte, witzige
Person, welche in den Jahren 1834 und lb35 behufs
Kochenlernens im väterlichen Hause weilte. Cousine Gili
schloss sich bald an sie an, und es bildete sich im Laufe
der Zeit ein sehr intimes Freundschaftsverhältniss zwischen
den beiden Mädchen heraus. Onkel Josef F— gewann sie


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1894/0064