Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 70
(PDF, 169 MB)
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70 Psychische Studien. XXI. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1894.)

sein Ruf war bereits vernommen worden; doch kam sie
erst am anderen Tage zum Magnetiseur mit dem Bemerken,
sie babe den Ruf nur einmal vernommen, nicht dreimal,
wie es verabredet sei; darum sei sie nicht gekommen. Ein
anderes Mal wusste der Magnetiseur sie bei einem Familienessen
und beeinflusste sie, ein Stück Kuchen aufzuheben
und ihm zu bringen.1)

Dr. Hubert in Löwen theilt einen Fall von Willensübertragung
mit, wo ein Mädchen, das in eiaem Tanzsaal
eben im Begriffe war, sich in ein Gespräch einzulassen,
fernwirkend veranlasst wurde, das Gespräch abzubrechen,
im Nebenzimmer einen Fächer zu holen, mit einem bestimmten
Tänzer zwei Touren zu tanzen und dann den
Fächer wieder zurückzubringen.2) — Eine somnambul veranlagte
Frau wünschte dringend, eine Freundin zu sprechen,
die weit entfernt wohnte. Sie richtete ihre Gedanken auf
sie und wollte sie herbeirufen. Diese sass ruhig zu Hause,
da kam ihr plötzlich der Gedanke, jene Frau zu besuchen;
sie verwarf ihn aber, weil sie dort nichts zu suchen hatte
und das Wetter schlecht war. Es liess ihr aber keine Ruhe;
vergebens strengte sie ihren Willen an, den Gedanken zu
unterdrücken; der fernwirkende Wille war stärker, sie ging
hin und erhielt dort die Aufklärung des Vorgangs.8) —
Fnnemospr spricht von einer Kranken, die im Wachen um
keinen Preis ein Bad nehmen wollte. Der nicht anwesende
Arzt brachte es durch seinen Willen dahin, dass sie sich
entkleidete und zum Erstaunen der Anwesenden sich ins
Wasser stürzte.4) — Umgekehrt sind es die Somnambulen,
die dem Magnetiseur ihren Willen aufnöthigen können, oft
zu complicirten Handlungsweisen. Strombeck sass mit seiner
Frau auf dem Sopha, während seine Somnambule Julie im
Nebenzimmer war. „Als ich einige Zeit gesessen, bekam
ich den unwiderstehlichen Trieb, meinen massiven goldenen
Bing abzuziehen, ihn auf mein Knie zu legen, dann — meine
Frau glaubte wahrscheinlich, ich rase, — in ein Glas zu
legen, Was3er darauf zu giessen, die Uhr zu ziehen, nach
drei Minuten das Wasser zu trinken und den Ring in den
Mund zunehmen. Kein Wort wurde dabei gesprochen, als dass
ich leise sagte: — 'Ich kann es nicht lassen.1 — Wir waren
ganz allein, die Thüre verschlossen. In dem Augenblick,
da ich den Ring an den Finger steckte, erschien die

*) Du Potet: — „Journal du magn6tisme.4<
•) „Sphinx.** VII. 184.

3) Jung-Stüling: — „Theorie der Geisterkunde." 161.
*) Ennemoseri — „Mesmerisehe Praxis." 484.


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