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80 Psychische Studien. XXI. Jahrg. 2. Heft (Februar 1894.)
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Levitation (eventuell des „Schwebens") bekannten Wirkungen
ergründen. Denn z. B. eine Nähnadel verbleibt schwebend
in horizontaler Lage über dem ungleichnamigen Pol, wenn
man die Spitze derselben vorerst am Südpol eines anliegenden
Magnetes reibt und alsdann die am Seidenfaden hängende
Nadel langsam dem entgegengesetzten Pol nähert. Sobald
nun die Pinger den Faden mit der senkrecht herabhängenden
Nadel halten und einige Linien seitwärts vom nördlichen
Pol anlangen, nimmt die Nadel nunmehr eine wagerechte
Lage ein und verbleibt in
derselben solange über dem
nördlichen Pol des Magneten
frei schweben, als
man den Faden ruhig hält.
DieUrsache des „Schwebens'*
liegt in der Attraction der
mit dem Südpol bestrichenen
, resp. positiv magneti-
sirten Nadelspitze und deren
gleichzeitiger Repulsion von
Seiten des gleichnamigen
Nordpols, der wiederum auf das hintere am Seidenfaden
befestigte Oerenende der Nadel seine Attractiorswirkung
ausübt. Die Sache erscheint mir plausibel, wenn ich bedenke
, dass bei psycho-physischen Manifestationen stets von
electrischer und magnetischer Mitwirkung die Rede ist.
Dein Handrich.
(Schluss folgt.)
III. Abtheilung.
Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.
Eusapia Paladino in Warschau.
Von Victor K. Lang.
Der Fall Eusapia Paladino ist in Warschau neuerdings
zu einem casus fatalis, sogar zu einem casus belli geworden.
Der gütige Leser erschrecke nicht, ich meine ja nur den
Federkrieg. Ein Mitglied der Prüfungskommission, der
Elektrotechniker Br. Reichman, hat nämlich in mehreren
Artikeln unter dem ansprechenden Titel: — „Piü luce" —
im „Warschauer Courier44 den „Eusapismus" als eine
geschickte Betrügerei des Mediums dargestellt, was natürlich
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