Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 91
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notiuen.

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Litteratur Frankreichs" in „Vom Fels zum Meer" (Spemann's
Iilustrirte Zeitschrift, Halbheft 14, 1893 S. 591—595),
Stuttgart, Union). Wir erfahren dort von einer Marie
Bashkirtseffderen „Journal intime" von Maurice Barres
und seiner Koterie als eine Art von moderner Bibel angestaunt
werde. Ferner von den Neo-Christianisten Voque1
Paul Desjardin, Edouard Rod, Charles Morice, Abbe Klein,
und dessen Broschüre über die „neukatholische Bewegung"
ohne Dogma, hauptsächlich aber von Max Nordau und dessen
Werk „Entartung", auf das sich unser Artikelschreiber
hauptsächlich stützt. Wir können ihm hierin nicht in allen
Punkten folgen, denn Nordau übertreibt ebenso, wie die
Symbolisten, welche er seiner rigorosen Kritik unterzieht.
Ihre Schriften enthalten sicher grosse, unbequeme Wahrheiten
, die man nicht durch geistreichein de Verspottung aus
der Welt schafft Frankreich, meint Verf., habe auf dem
Gebiete des Spiritismus und Gespensterglaubens, der an die
Erscheinungen des Hypnotismus und der Suggestion
anknüpfe und sich überhaupt in ein wissenschaftliches
Gewand zu kleiden liebe, die führende(?) Rolle übernommen.
Papus schreibt ein methodisches Lehrbuch der Geheimlehre,
das den Leser in die Kabbala, Magie, Nekro- und Chiromantie
, Astrologie, Alchymie einführt, und die occultisti sehen
Bücher, die Revuen der spiritistischen Vereine, beschäftigen
sich voll heiligen Ernstes mit der Frage der menschlichen
Dreiheit (Körper, Seele, Vitalität), mit den Astral leibern,
Wanderseelen und Vampyren, mit der Wirkung des Willens
in die Ferne, dem zweiten Gesicht, dem Tischrücken u. s. w.
Die einen nennen sich reine Occultisten, die anderen
Kabbalisten, Theosophisten, Astrologen oder Alchymisten;
viele von ihnen sind Morphinomanen und alle — wenn auch
nicht im gewöhnlichen Sinne — Geistesgestörte, halb oder
ganz Wahnsinnige. Die Statistik bestätige übrigens die
Beobachtungen Nordau's und seiner (ärztlichen) Berufsgenossen
. Sie stelle fest, dass es in Frankreich, die Idioten
nicht einbegriffen, im ganzen 40,000 Geistesgestörte giebt,
und dass die Zahl der irrsinnigen Schriftsteller seit der
letzten Zählung der dem Lande verloren gehenden Kräfte
um ein Drittel gestiegen sei. — Als ob das Alles
Occultisten, Spiritisten und Symbolisten sein müssten, und
nicht vielmehr solche, welche an der allgemeinen Noth und
Nüchternheit unserer Zeit geistig zu Grunde gehen, weil
sie keine Hoffnung mehr auf Besserung in sich zu erwecken
vermögen.

/) In den „Grenzboten" Nr. 16 v. 13. April 1893 S. 140
lesen wir unter „Maassgebliches und Unmaassgebliches": —


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