Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 110
(PDF, 169 MB)
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110 Psychische Studien. XXI. Jahrg. 3. Heft. (März 1894.)

Hierauf wurden die Genuesen 1398 und die Herzöge von
Savoyen Besitzer, welche die Jnsel wieder an Venedig 1489
entäusserten, denen sie 1570 der Feldherr des Sultans
Selim II. nach hartnäckiger Gegenwehr dauernd entriss. —
Herr Oberhummer nun berichtet, dass ein Graf Wilbrand von
Oldenburg im Frühjahr 1212 Cypern bereist habe. — »Von
Lamezin (d. i. Limassol) aus" — schreibt der Genannte — in
lateinischem Urtext — „bestiegen wir den Berg des Heiligen
Kreuzes, der über alle Berge von Cypern emporragt. Auf dem
Gipfel desselben liegt ein ldeines Kloster. Der Lebenswandel
der Mönche entspricht, das müssen sie mir zu sagen erlauben,
ihrem Stande sehr wenig. Im Kloster ist eine kleine Kapelle,
in welcher jenes hochwürdige Kreuz mit grosser Ehrfurcht
bewahrt wird. Dasselbe soll ohne einigen Anhang in der
Luft hängen und hin und her schweben, was man jedoch
nicht leicht zu sehen bekommt. Dies Kreuz kam dahin auf
folgende Art und Veranlassung. Der Teufel, der da
hasset alles, was gut ist, verfolgte die Ansiedler und
Bewohner dieses Landes mit solcher Bosheit, dass er die
Leichname, welche sie am Tage der Erde übergeben
hatten, in der Nacht aus den Gräbern
riss und sie in die Wohnungen seiner Günstlinge
brachte, weshalb die Eingeborenen ihre
Todten gar nicht mehr bestatten konnten.
Dieses ihr Unglück ging Helenen, der Mutter Konstantin^.
die doit damals regierte, zu Herzen, und sie liess eben
dieses Kreuz, welches sie unversehrt, so wie es jetzt ist,
von Jerusalem mitgebracht hatte, auf diesen Berg bringen,
und vertrieb so mit gewaltiger Hand jene boshaften Feinde
nicht nur aus dem Lande, sondern auch aus der unteren
Luft, welche für das Gefängniss der Dämonen gehalten

ganzen Grausamkeit der Zeit der Galeerensklaverei und Freibeuterei
fort bis zu ihrer 1798 ei folgten Aufhebung durch Napoleon I. und
bald darauf im Jahre 1800 folgenden Eroberung durch die Englander,
Einen cultur historisch denkwürdigen Bericht über diese früheren Ordenskämpfe
liefert ein deutscher Malteser-Commendator und Grossprior von
Dänemark, Augustin von Mörsperg, welcher im Jahre 1603 im Alter von
51 Jahren zu St. Johann-Dorelsheim im Elsass verschied, nachdem
er seine weltweiten Fahrten und Reisen von Malta und Dorelsheim
aus in einem Manuscript beschrieben hinterlassen hatte. Einen interessanten
Auszug lieferten bereits die „Pieuss. Jahrbücher" in ihrem
73. Bande, September*Heft 1893. Eine vollständige Ausgabe dieses
Werkes durch die Verwaltung des Fürstl. Archivs zu Gondershausen
steht bevor. Sie ist eine Fundgrube des Glaubens wie Aberglaubens
jener Tage des 16. Jahrhunderts, die sie schildert, und enthalt auch
manches 8piritualistische, auf das wir gelegentlich zurückkommen
werden. Auch unser Gewährsmann war mit in die heissen Kämpfe
seiner Zeit in und um Cypern verflochten. — Gr. C. Wittig.


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