Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 111
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Wittig: Parallelfälle zu dem nächtlichen Schreckgespenst etc. Hl

wird. Es war dabei, als wenn sie sagte: — 'Lasset die
Todten ihre Todten begraben/ — Und so ward der alte
Feind, der am Kreuze siegte, auch durch das Kreuz
besiegt." —

Ich verweise hierbei zurück auf die uralte und weitverbreitete
Verehrung des heiligen Kreuzes und seiner
Reliquie auf den Striegauer Templerbergen bis 1241 und
infolgedessen in der späteren Burgkapellenstiftung von 1305
(s. „Psych. Stud." September-Heft 1893 S. 42(5 ff.), sowie
auf die nach der Tatarenschlacht 1241 zu Wahlstatt
gegründete Kirche zum heiligen Kreuze (daselbst Juli-Heft
1893 S. 337 ff.), wie noch vieler Gründungen heiliger
Kreuzkirchen in Schlesien (August-Heft 1893 S 3 79). —
Wenn wir nach dem knappen alten Berichte des Grafen
Wilbrand von Oldenburg vom Frühjahr 1212 schlussfolgern
dürfen, so war Cypern von jeher für die Insel der Göttin
Venus erachtet, und das heilige Kreuz sollte ihren heimlichen
Götzendienst daselbst zerstören und vertreiben,
der vielleicht auch das Mysterium in sich schloss, verstorbene
geliebte Personen zu citiren oder
erscheinen zu lassen.

Zum Beweise dessen finden wir bei Eugen Oberhummer
noch folgenden Bericht des Lesemeisters (Lectors) des
Dominikanerklosters zu Ulm, Felix Fabri (f 1502), welcher
die umfänglichste aller Reisebeschreibungen des Mittelalters
über diesen Berg des heiligen Kreuzes geliefert hat (s.
Ä. Röhricht, „Deutsche Pilgerreisen", 1889, S. 177—180).
In der Nacht vom 25. zum 26. Juni 1483 hat er ihn zum
zweiten Mal mit vornehmen Pilgern besucht und das
wundersame Kreuz besichtigt. — „Es ist ein ziemlich grosses
Kreuz, an der Vorderseite mit vergoldetem Silberblech
überzogen, auf die Seite gegen die Mauer zu aber unbedeckt,
von schönem und gesundem Holze, wie wenn es Oypressenholz
wäre." — Nun erwähnt Fabri ziemlich kurz die Gründung
des Klosters durch Helena (er kennt auch den Namen des
rechten Schächers, Gesmas, von dem dieses Kreuz herstammen
soll,) und fügt hinzu, dass — „das Kloster selbst längst von
Türken uud Sarazenen von Grund aus zerstört und die
Mönche vom Orden des heiligen Benedict, die Pfleger des
Ortes, zerstreut wurden. Sodann ist die Lage oder Aufstellung
dieses Kreuzes an seinem Orte wunderbar. Es
3teht nämlich in einer undurchsichtigen Oeffnung [„Stat enim
in fenestra non perspicua ipsa crux'*], und beide Arme sind
in Löcher in der Mauer eingelassen, der Fuss des Kreuzes
aber in ein Loch im Boden . .. frei und losgelöst von jeder
Berührung mit der Mauer . . . ohne Stütze in der Luft


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