Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 113
(PDF, 169 MB)
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Wittig: Paralleltälle zu dem nächtlichen Schreckgespenst etc. 113

Creütz hangt noch an dem Creutz in dem Seckel; das Creütz
ist breit vnd dünn, wie man die alten Creütz in vnsern
landen macht, und hat ein ziemliche manns lenge, gehet mit
beyden seyten in die maur, vnnd wann einer daran küsst,
so weicht es hinder sich; ob es oben etwar anheng oder
nicht, das weyss ich nicht," — Hierauf folgt bei Fabri, warum
Helena auf diesem Berge das Kreuz aufgestellt habe, (Fabri
und Graf Wilbrand scheinen aber von der wunderbaren
Versetzung des Kreuzes auf den Berg, von welcher Leontios
Machaeras in seiner bis 1442 reichenden Chronik von Cypern
als Einheimischer berichtet, nichts gewusst zu haben,)
und führt als ersten Grund die Zerstörung heidnischer
Kulte an: — ,5Denn auf diesem Berge stand ein
Tempel der Venus, welcher auch die ganze Insel geweiht
war." — Diesen Tempel zerstörte Helena und — „änderte
auch den Namen des Berges, welcher früher 'Ydolius'
genannt wurde, jetzt aber der Berg des heiligen Kreuzes
heisst." — Er fügt weiter bei, dass nach den Alten Perseus
von hier zur Befreiung Andromeda's, wie zum Kampfe mit
der Gorgo ausgezogen sei, und bestätigt ferner den
schon durch Wilbrandt bezeugten Volksglauben von
dämonischen Vorgängen bei dem Berge, indem
er sagt: — „An einer Stelle desselben ist ein Erdspalt
('hiatus'), aus welchem man unter Austritt der Luft ('agente
spiritu'; muss aber wohl genauer mit „unter dem dort
wirkenden Geiste" übersetzt werden, — Ref.) Geräusch und
Murmeln hervordringen hörte, und man sagte, dass dort
der Eingang zur Unterwelt sei, weshalb sich die
Cyprier noch mehr vor derselben fürchteten, indem sie
sahen, dass der Eingang dazu bei ihnen sei."*) — „Es ist
nicht unwahrscheinlich", — meint der Verfasser Oberhummer,
— „dass diese Anschauung auf die Wirkung eines der
zahlreichen Erdbeben zurückgeht, welche die Insel verheerten
, wobei auch Begräbnissplätze in Mitleidenschaft
gezogen worden sein können. Ob sich jetzt in der Nähe
des Kreuzberges noch ein Erdspalt nachweisen lässt, welcher
zu der Sage vom Eingang zur Unterwelt Anlass gegeben
haben könnte, ist mir nicht bekannt.*' —

Hier erlauben wir uns, dieser echt rationalistischen
Erklärung des Münchener Herrn Artikelschreib eis eine
andere Ansicht entgegenzustellen, dass man eine solche
„Wiederkehr von Todten", wie sie doch Wilbrandt

*) üeber die vorchristliche Zeit Cyperns and seiuen Gotterglauben
belehre man sich aus Dr. Max Ohnefalsch-Richter: — „Kypros, die
Bibel und Homer u. s. w." (Berlin, Ascher # Co., 1891.) gr. 4C. J80 M. —

Der Refer. Gr. C. Wütig.

Psychische Stadien. März 1894. Q


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