Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 128
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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128 Psychische Studien. XXI. Jahrg. 3. Heft. (März 1894.)

anwesend, der sich für den Verkehr mit der materiellen
Welt interessire und sich mir speciell zu manifestiren versuchen
werde. Nach der gegebenen Beschreibung sei es ein
ältlicher Herr, der, trotzdem und im Gegensatz zu dem
Chemiker, sich in dunkelbraunem Haarwuchs präsentire und
als besonderes Merkzeichen einen grossen Brillanten im
Hemdbusen trage. — Ein anscheinend von unsichtbarer
Hand auf die Chatulle geführter Schlag galt als Signal,
dass die Sitzung beendigt sei. Nun erhoben wir uns, und
gleichzeitig verliess das Medium das Zimmer, ohne der
Chatulle näher zu kommen. Nach dessen Entfernung wurde
das Tischchen mitsammt der Chatulle in die Mitte des vom
Abendsonnenlicht beschienenen Zimmers gestellt und jedes
der Anwesenden eingeladen, das von ihm mit seinem .Privatzeichen
markirte Papier der Chatulle zu entnehmen.

Als ich das von mir mit einem P (dem Anfangsbuchstaben
des Namens meiner Schwester) markirte, eng
zusammengefaltete Papier auseinander faltete, fand ich
dasselbe unbeschrieben. Ein zweites, welches ich mit einem
/\ markirt hatte, enthielt eine Andeutung auf eine leichte,
nervöse Magenbeschwerde, das Bedauern, nicht in der Lage
zu sein, sich in deutscher Sprache (der Muttersprache der
sich manifestirenden Intelligenz) aussprechen zu können,
und schliesslich ein Recept mit der Unterschrift: —
„F. Zimmermann, M. D.," versehen..

tnter den im Geschäftsanzeiger der Stadt Brooklyn
verzeichneten 960 Aerzten (16 Colonnen zu 60 Namen)
figurirt kein Dr. Zimmermann. Nun brachte ich das Recept
zu einem mir befreundeten Apotheker, der es für ein anscheinend
wirksames Mittel gegen Magenbeschwerden hielt
und es auf mein Ansuchen sogleich anfertigte. Die Wirkung
Hess nichts zu wünschen übrig.

Doch — um auf unsere Sitzung zurückzukommen —
fand Jeder sein Papier, nachdem er es entfaltet, vollständig
beschrieben, und zwar jedes in seiner Art mit durchaus
verschiedenen Schriftcharaktereigenthümlichkeiten und ausgeprägter
Individualität, die der vom Medium gegebenen
Beschreibung der unsichtbaren Gäste entsprach und leicht
zur Agnoscirung führte. Besonders reizend war der Schrift,
der Form und dem Inhalt nach die Botschaft, welche
Freund Manneck von seiner als kleines Kind hinübergegangenen
Tochter erhielt, und in die sie den ersten Vers
ihres Lieblingsliedes: — „Blau blüht ein Blümelein, das
heisst: — Vergiss nicht mein" — in deutscher Sprache mit
einflocht. (Das Medium ist dagegen kaum im Stande, sich


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