Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 151
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1894/0159
Wittig: Ein hellsehendes Heilmedium im Kampfe etc. 151

mächtigen Turban auf dem Kopfe ist er kaum wieder zu
erkennen.

Gegenwärtig ist der „Schlofer von Dorlisheim" in Zabern
im Unter8uchungsgefängniss; doch soll es sich dies Mal
nicht um „Ourpfuscherei" handeln, sondern um ein anderes
Vergehen, das mit längerer Freiheitsstrafe geahndet wird.
Wie dem nun auch immer sei, das steht ganz fest: —
Sobald der „Schlofer" herauskommt, sind auch seine „Kunden"
wieder da. Und die letzteren sind nicht etwa nur sogenannte
kleine Leute, sondern es sind reiche, vornehme Herren und
feine Damen darunter, Beamte, Officiere, hoher Adel u. s. w.
Das bekannte lateinische geflügelte Wort gilt eben auch
heute noch. — („Strassburger Post" Nr. 76 v. 31. Januar
1894).

B. Der ScMofer-Process in Zabern.
(Von unserem Specialberichterstatter.)*)

* Zabern, 1. März 1894.
Einleitung.

Bereits am Vorabend des Processes, der das ganze
Elsass interessirt, habe ich unser liebes Strassburg verlassen,
um die Stimmung des Volkes auch ausserhalb der vier
Pfähle kennen zu lernen. Als ich an das Schalter des
Strassburger Bahnhofes trat und eine Fahrkarte nach
Zabern verlangte, da sagte der dienstthuende Beamte: —
„Nicht wahr, Sie fahren nach Zabern, um dem Schlofer-
Process beizuwohnen? Ja, der hat viel Furore gemacht, und
der Mann hatte viel Zulauf; weiss ich doch selbst, dass ich
für die Morgenzüge stets 15 bis 20 Fahrkarten nach
Dorlisheim ausgab, die gewiss nur von Heilung Suchenden
genommen wurden." —

Dorlisheim! Schlofer! Diese Worte liegen ordentlich
in der Luft, sie beherrschen die Situation, und in dieser
Meinung setzte ich mich in den Zug und fand sie überall
bestätigt» Seit Tagen hatte man in Strassburg nur von
der Schlofer-Sache gesprochen, und Ihr Berichterstatter hatte
mit eifrigem Bemühen eine Unmasse von Broschüren, Bevuen,
ärztlichen Gutachten durchgeblättert, um zu dem Resultate
zu gelangen, dass die Sache mehr wie dunkel ist. Heute
habe ich nun die Gelegenheit gesucht und Leute gesprochen,
die von weit her gekommen sind, um für und gegen den
Schlofer zu zeugen. Sie setzen sich aus allen Kreisen der

*) Aus „Strassburger Neueste Nachrichten" Nr. 52 v. 2. März
1894. — Der Sekr, d, Red.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1894/0159