Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 153
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Wittig: Ein hellsehendes Höilmedium im Kampfe etc. 153

die schwierigsten Fragen zu entscheiden haben, nämlich
Landgerichtsdirector Wentz und die Herren Emminghausen,
Laurent, Michaelis und Assessor Jäger.

Ist der Schlofer ein Betrüger? Oder ein betrogener
Betrüger? Oder ein Wunderdoctor? Nicht allein die
Richter sind berufen darüber zu urtheilen, sondern in
erster Linie die Sachverständigen.*) Von der Strassburger

*) Diese Fragen erscheinen uns längst gelöst. Dr. med. Heimich
Bruno Schindler, Königl. Preuss. Sanitätsrath zu Greiffenberg in
Schlesien, hat in seinem Werke: — „Das magische Geistesleben. Ein
Beitrag zur Psychologie." (Breslau, Willi. Gotd. Korn, 1857) — bereits
in seinem VI. Kapitel: — ,,Der magische Arztu betitelt, die Stellung
des Arztes in seinem Verhältnisse zur magischen Heilwirkung erörtert.

Als Andrew Jackson Davis im Dezember 1843 das erste Mal zu
Poughkeepsie am Hudson von Mr. Levingston magnetisirt worden war,
berichtet er im 32. Kapitel seines in unserer vorhergehenden Note auf
S. 148 bereits erwähpcen „Zauberstabes": —

„Aber es hing ein Geheimniss über meinem Lebenspfade, — lag
ein Zauber auf meiner Seele, — ging ein höherer Huf von der Spitze
irgend eines unbekannten Berges aus, — die mich alle Abende in Mr.
Levington'a Besuchszimmer trieben, um dort zu prüfen und zu beweisen,
was die neue Kraft vollbringen konnte. Es war dies ein geistiger
Kampf, mein theurer Leser, — ein mühsames und fortwährendes
Aufsteigen, — ein zugleich bezauberndes und schauerliches Experiment
für meinen Körper und meine Seele. Es war ein noch unerforschtes
Lebensgebiet — ein Ozean ohne Ufer. Ja, ich ging buchstäblich
'blind' in diesen Zustand ein; nicht leichtfertig und sorglos, sondern
mit unaussprechlichen Befürchtungen. — Dadurch, dass ich mich so
periodisch dem magnetischen Prozesse unterwarf, [Er hat ihn vorher
durch Abbildungen genau erklärt!] erregte ich die Neugier der
oberflächlichen Bevölkerung; und die Wundersüchtigen versammelten
sich um meinen Stuhl und stritten sich um die günstige Gelegenheit,
persönlich zugegen sein zu dürfen. Es schien, als ob ich, als dieser
geheimnissvolle Schlaf zuerst von meinem Körper wich, gleich dem
Dichter der „einsamen Küste" erwachte und mich berühmt fand. Meine
Popularität war jedoch weit entfernt davon, gleich ausgebreitet zu
sein mit meiner Beröchtigtheit. Die letztere ohne die erstere zum
Schilde machte mich zu einer Zielscheibe, nach welcher gewisse
'Collegiums-Schtiler' Schneebälle und Schimpfreden schleuderten, während
verschiedene ältere Häupter — Professoren und Vornehme — den kaltherzigen
Schuss einer unwissenden Verdammung auf mich entluden.
Mit einem Worte, ich war der allgemeine Gegenstand dea privaten
Skandals und der öffentlichen Lächerlichkeit. — Indess wurden fast
alle Abende unsere Experimente erfolgreich fortgesetzt. Bei jeder
Sitzung kam eine neue Wahiheit oder ein interessantes Wunder zum
Vorschein; und durch mündliche Berichte wurde sein Einfluss weit
und breit über die Gemeinde getragen Aber das Herz des Ungeheuers
Unwissenheit ward davon lebhaft bertihit, und das Voiurtheii der
düsteren Frommen begann sich zu erheben. Individuen von verschiedenen
Kirchenparteien erhoben sich in Empörung gegen diese Entwickelungen;
und in ihrem blinden Eifer protestirfcen sie gegen weitere derartige
Experimente in des Operators Besuchszimmer. Wie sich das Erstaunen
und die Verfolgung der Bewohner veimehrten, so vermehrten bich auch
meine Aengstlichkeit und meine Besorgnisse. Von Zeit zu Zeit betete


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