Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 155
(PDF, 169 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Wittig: Ein hellsehendes Heilmedium im Kampfe etc. 155

heutigen Stande der Forschung auf diesem Gebiete unmöglich
sei.

Der bekannte Züricher Professor Dr. Forrel äussert sich
folgendermaassen: — „Es ist absolut unmöglich, über Echtheit
und Unechtheit eines Somnambulismus ein Gutachten
abzugeben, ohne sorgfältig und gewissenhaft den Mann
beobachtet und studirt zu haben. Es handelt sich um sehr
ernste wissenschaftliche JFragen, über weiche leider sehr oft
leichtfertige Urtheile auf Grund vorgesetzter Ansichten
abgegeben werden. Um jede Täuschung zu vermeiden,
sollte die Beobachtung in einer Anstalt stattfinden und
muss der Begutachter Erfahrung im Gebiete des Hypnotismus
und Somnambulismus besitzen/' —

In ähnlichem Sinne spricht sich Prof. Dr. Bernheim in
Nancy aus. — Herr Dr. Bernheim, der vor dem Kriege
Professor in der JFaculte de medecine de Strassbourg war,
schreibt an den Vertheidiger in französischer Sprache: —
„Im Juni 1890 wurde von mir in einer ähnlichen Frage
ein Gutachten eingefordert. Es handelte sich um einen
belgischen Schneider (auch unser Schlofer ist seines Zeichens
Schneider. D. Red.) aus Braire le Ohäteau, Namens S. V.,
der von seinem Bruder hypnotisirt wurde und ärztliche
Consultationen veranstaltete. Die belgischen Aerzte sprachen
von Täuschung, die durch den Hypnotismus hervorgerufen
sei. . . . Ich habe, wie die Herren Liebeault, Liegeois und
Delboeufaus Lüttich, konstatiren können, dass der Betreffende
ein sehr gutes Medium sei, dass er nicht simulire, dass seine
Consultationen die eines besonders veranlagten Geistes seien,
der besonders zu einer klaren Diagnostik und einschlägigen
Behandlung geschaffen sei. Es war eben ein Visionär voll
guten Glaubens. Es ist unmöglich, irgend ein Urtheil zu
geben, ohne den Jost gesehen zu haben. — Die Thatsache,
dass man ihn die Augen während des Schlafes öffnen sah,
beweist gar nichts. Es ist sehr wohl möglich, dass die
Hypnotisirten im tiefen Schlafe die Augen öffnen und
Lebenszeichen wie sonst geben können. Niemand gleicht
häufig mehr einem wachen Menschen als ein Somnambule.
Der Hypnotismus ist nicht immer ein unthätiger Schlaf;
er ist ein anderer Zustand des Bewusstseins, der bei offenen
Augen bestehen kann. Man kann daher in dieser Sache
ohne tiefes Studium nichts entscheiden." —

Gerne würde ich Ihnen heute Nacht noch mehr vorplaudern
, aber der morgige Tag wird so viel des Interessanten
bieten, dass es heisst, neue Kräfte sammeln. Also Fortsetzung
morgen»


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