Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 169
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
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Wütig: Ein hellsehendes Heilmedium im Kampfe etc. 169

trotzdem er ihm gesagt, dass sie Kückenmarkschwindsueht
hätte. [Die verordneten Heilmittel bestanden in Erdbeer-
wurzelthee und Einspritzungen. — „Post'4 Nr. 163.J Linderung
ist nicht eingetreten.

Ehefrau Simon Wronker aus Mannheim hat mit Widerstreben
wegen ihres dreijährigen stummen [tauben] Kindes
den Schlofer besucht und das Kind dazu mitgenommen. Die
Hand des Kindes wurde in die Hand des schlafenden Jost
gelegt, und er sagte, man habe zu lange gewartet. Er habe
elektrische Bäder verschrieben und verschiedene Mixturen.
Auf Veranlassung ihres Mannes sei sie nochmals hingegangen.
Da sei Jost auf dem Hofe und nicht schlafend gewesen. Er
sei dann hypnotisirt worden und habe wieder gesagt, dass
sie es zu lange habe anstehen lassen. Sie habe ihm nun
nicht mehr getraut. — Sie hält Jost für einen Charlatan*

Eine Bäuerin in Elsässer Tracht, Ehefrau Marie Kolb,
von Gottesheim, ist wegen ihres Vaters, der ein Fussleiden
[ein geschwollenes Bein] hatte, bei ihm gewesen und habe
dazu eine Locke des Kranken mitgebracht. Jost habe das
Leiden nicht getroffen und habe versucht, zu erfahren, für
wen sie komme. Er habe sich immer ausgedrückt: — „Man
hat was getrunken, man habe verdorbenes Geblüt" —
Zeugin habe ihm nicht geglaubt und das Mittel nicht
gebraucht.

B. Entlastungszeugen,

Ein Landmann, Andreas Diebold, Gastwirth in Minwers-
heim, der sich am Charfreitag die Hand an einem Fischzahne
verletzte, war bei Jost, der ihm geholfen. Er erklärt, dass
er an den Schlofer geglaubt hat, dass er viele Menschen
geheilt und mehr als ein Doctor verstehe. [Der Arzt habe
ihm einen Finger der Hand abnehmen wollen. Der Zeuge
war aber damit nicht einverstanden, sondern ging mit seiner
verbundenen Hand zu Jost\ der sagte dem Diebold\ er habe
einen Dorn oder Spriessel in der Hand. Als ihm darauf
der Zeuge die Ursache seiner Verletzung erklärte, verordnete
ihm Jost ein Fingerbad. Der Finger, sagt Diebold, sei seitdem
besser geworden. — „Post" Nr. 163.] — Der Vertheidiger
fragt, ob der Zeuge nur zu Jost hingegangen, weil man ihm
gesagt habe, dass er hellsehend sei, oder ein Arzt? — Der
Zeuge erwidert, dass er zu Jost nur gegangen sei, weil er
„schloft", und weil er ein Geschwisterkind von ihm geheilt
habe. — Präsident: — Also weil Sie ihn für einen von Gott
begnadeten Menschen hielten? — Zeuge: — Nein, weil er
als Schlofer die Krankheiten erkennen kann. — Die Zeugen
sagen zum Theil aus, dass sie an magnetischen Schlaf glauben.


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