Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 177
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1894/0185
Wittig: Ein hellsehendes Heilmedium im Kampfe etc. 177

juristische Kraft erwies, haben am Samstag ihren Ehrentag
gehabt. — Während wir auf den Gerichtshof warten, der
wegen der Strassburger Berichterstatter erst einige Minuten
nach 10 Uhr in den Saal trat, wollen wir uns die Angeklagten
etwas näher betrachten. Selbstverständlich nimmt
Gottfried Jost unsere Hauptaufmerksamkeit in Anspruch.
Er ist schlank gewachsen, von mittlerer Grösse* Er macht
nicht den Eindruck eines „Wundermannes", sein Auftreten
ist ruhig und bescheiden, ohne jede Pose. Aus dem
bleichen, wohlwollenden Gesicht leuchten zwei ausdrucksvolle
, schwarze Augen mit langen Wimpern. Ein grosser
schwarzer Schnurrbart, dessen Enden herunterfallen, geben
dem Antlitz etwas Exotisches. Das dunkle Haupthaar beginnt
sich zu lichten. — Der praktische Arzt Dr. med. Grosse
scheint ein mehr gemüthlicher als geistig bedeutender Mensch
zu sein. Er ist untersetzt, das fleischige Gesicht umrahmt
ein blonder Vollbart. — Die Angeklagte Wolff, die Nichte
Josfs, ist eine kleine schmächtige Person mit ähnlichen
Augen wie ihr Oheim» Ihr bleiches Aussehen ist wohl auf
Konto ihres starken Unwohlseins zu setzen. — Sie nehmen
auf der Anklagebank Platz. Nebenbei bemerkt, sind sowohl
Dr, Grosse als Frau Wolff auf freiem Fuss, nur der Schlofer
ist in Untersuchungshaft gewesen, — Im Sitzungssaal sehen
wir die Zaberner Haute-Volee, darunter einige höhere
Offiziere mit ihren Damen; im Zuhörerraum ist die Cirku-
lation unmöglich, auf dem grossen Kachelofen thronen sogar
Neugierige,, die um ihren prächtigen Ausblick beneidet
werden.

Als die Sachverständigen erschienen waren, verlangte
der Vertheidiger das Wort und bat, den Herrn Major
Klosterfelde vom 99. Inf.-Regiment als Zeuge verhören zu
wollen, da er einen Fall zu melden habe, der den Beweis
erbringe, dass auch ohne direkten Rapport im hypnotischen
Schlaf das Medium helkehend Unbekanntes melden könne.
— Kurz vor der Sitzung liess sich der im Saale anwesende
Major Klosterfelde dem Vertheidiger Frhr. Schott v. Schotten-
siein vorstellen und erklärte ihm, dass er es für seine Pflicht
halte, einen Fall zur Kenntniss des Gerichts zu bringen,
der eine gewisse Analogie mit denen der Verhandlung
besitze. Der Gerichtshof beschloss auf Antrag des Ver-
theidigers, diesen Zeugen zu hören. Major Klosterfelde erzählte
nach seiner Vereidigung: — Vor einigen Jahren
besuchte er einen Freund in Magdeburg, einen Obersten,
dessen Namen er verschweigen wolle. Er habe ihm und
seiner Familie erzählt, dass er in Zittau den Spiritisten
Prof. Koschelt besuchen wolle; er habe aber nur ein mit«

Psychische Stadion. April 1894. 12


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1894/0185