Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 179
(PDF, 169 MB)
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Wittig: Ein hellsehendes Heilmedium im Kampfe etc. 179

C a. Die Aussagen der ärztlichen Sachverständigen

werden eröffnet durch die Lektüre einer ausführlichen Stelle
aus der „Iconograpbie nouvelle de la Salpötriöre" von dem
Pariser Forscher Charcot Herr Geheimrath Professor
Dr. Naunyn erklärt hierbei, Charcot in Paris sei der grösste
unparteiische Kenner der Hypnose. Charcot habe sich am
eingehendsten und wissenschaftlichsten damit befasst. Ihm
verdanke die Wissenschaft die sichersten Kenntnisse darüber.
Die Nanziger Schule, auf welche der Herr Vertheidiger
sich berufe, und welche durch Liebeault und Bernheim vertreten
sei, besitze lange nicht das wissenschaftliche Ansehen
wie Charcot Das oben citirte Werk sei das fundamentale
Werk der Hypnose, und darin erkläre Charcot dass er von
Hellseherei im magnetischen Schlaf nichts wissen wolle.*)
Der längere französische Passus wurde, da einer der Richter
ihn zu leise verlas, vom Gerichtsvollzieher Michel, dem vereidigten
Uebersetzer, .auf das Beste zu Gehör gebracht.
Man hat heute sehen können, dass das Französische seltener
wird im Lande. — Der Vertheidiger verliest hierauf zahlreiche
Stellen aus den Werken derjenigen Gelehrten, welche
für seine Auffassung von Werth sind, und zwar von Richet,
Forrel, Wetterstrand.

Prof. Dr. Fürstner, der Direktor der Nervenklinik an
der Strassburger Hochschule, ergreift hierauf das Wort.
Er bespricht die Autoritäten, welche der Vertheidiger für
sich in Anspruch nimmt. Er schätzt Forrel, aber auf
anderem Gebiete als dem der Hypnose- Richet legt er geringen
Werth bei, da Forrel ihn selbst nicht anerkenne. —
Er stellt hierauf Fragen an Jost Dieser behaupte, er sei
während 15 Jahren täglich mit Ausnahme von Sonntag und
Montag hypnotisirt worden. Fürstner meint, das könne er
ohne starke Gesundheitsschädigung nicht aushalten. — Jost
erklärt, er habe häufig nervöse Zustände und dabei die
Empfindung gehabt, als ob er schwebe, eine Art „Sblouisse-
ment" (Schwindligwerden). Auf den Einwurf Fürstner% ob
es immer so lange dauere, bis der Schlaf eintrete, antwortete
Jost dem Sachverständigen, dass er in ruhigem Zustande
schneller hypnotisirt worden sei. Die Aufregung in der
gestrigen Sitzung habe es verhindert. — Prof. Fürstner bemerkt
, dass Jost in den letzten Jahren, seitdem Dr. Grosse
bei ihm sei, neue Medizinmittel kenne, so auch Oreosot,

*) Man lese zur Widerlegung dieser dreisten Behauptung einfach
das 35. Kapitel von Davis' „Zanberstab", besonders 8. 293 ff. —

Der Sekr. d. Red.

12*


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