Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 182
(PDF, 169 MB)
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182 Psychische Studien. XXI. Jahrg. 4. Heft. (April 1894)

gewisse Keimtniss von Dingen habe, die er sonst nicht habe.
Das sei nicht der Fall. „Herr Jost war weder in bewusst-
losem, noch in unzurechnungsfähigem Zustande." Er war
auch nicht in der Selbsttäuschung, denn sonst hätte es ihm
Vergnügen machen müssen, sich von ihm, einem Zweifler,
untersuchen zu lassen und ihn .zu überzeugen. — Der Ver-
theidiger richtet an Geheimrath Naunyn die Frage, wie er
sich zu den Richefsehen, sehr günstigen Experimenten stelle.
— Prof. Naunyn erklärt, dass er sich nicht darüber auslassen
könne, dass er das Material und die Umstände,
unter denen die Experimente gemacht worden seien, nicht
prüfen könne. —

Der Sachverständige Geheimrath Prof. Dr. Naunyn
lehnt wie Fürstner die Hellseherei ab. Die Hypnose sei
eine wissenschaftliche Thatsache, sie sei von Hellseherei zu
scheiden. Charcot, der grosse Hypnotiseur, will von Hellseherei
nichts wissen. In der wissenschaftlichen Welt gelte
Charcot doch viel mehr wie die Nanziger Schule. — Die
Wissenschaft weise die Hellseherei glatt zurück. Das sei
keine Parteilichkeit, denn mit der Hypnose haben sich die
grössten Geister versucht. — Die Loys'sehen Pariser Versuche
haben zum letzten Male die Hellseherei mit der
Wissenschaft verquickt. Diese Versuche seien aber total
misslungen. — Die Diagnose Josfs sei eine Art von Gedankenlesen
*) gewesen ohne jede geheime Kraft. — Wir können

meiner Seele nach Gefallen ein- und auszugehen — und mich als
äusseres Wesen, als einen einsamen Wanderer und des gewöhnlichen
Verstandes beraubt lassen. *Nein, nein!' — rief mpin freudiges Herz
aus, — 'hinfort will ich auf der Oberfläche von Gottes Erde nicht
stolz, sondern als ein Genosse sowohl des niedrigen Landmanns wie
des gelehrten Akademikers einhergehen. 0, ich bin ganz wach!
Der schwarze Vorhang des Geheimnisses, der so lange zwischen
meiner äusseren und meiner inneren Welt gehangen, ist entzwei gerissen
und für immer verbannt 1 Die Geheimnisse eines hellsehenden
Lebens liegen vor mir, und kein Mensch kann sie meiner Vernunft
und meinem Gedächtnisse entreissenP — Es kam ein natürliches
Gefühl in meinen Körper auf die harmonische Vermischung
dieser früher von einander getrennten Gedächtnisse.
Nicht dass der höhere Zustand zur Ebene meines gewöhnlichen Lebens
herniedergezogen wurde, sondern mein gewöhnliches Leben wurde
bis zur Schwelle des höheren Zustandes erhoben. Nach jener denkwürdigen
und gnadenreichen Stunde konnte ich . . . freiwillig in den
,höheren Zustand4 eintreten, Wahrheiten erforschen, für mich selbst
sehen, meine eigenen Schlüsse ziehen und eine vollkommene Ktick-
erinnerung an meine ganze Erfahrung behalten." — (S. 433.) In diesem
höheren Zustande schrieb Davis die meisten und besten seiner Werke,
ohne dafür vorgebildet zu sein! — Der Sekr. d. Red.

*) Als ob wirkliches „Gedankenlesen" nicht auch schon eine Art
Hellsehen wärel - Die Experimente verschiedener Antispiritisten,
welche sich von den Händen ihrer Versuchspersonen durch deren un-


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