Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 183
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
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Wittig: Ein hellsehendes Heilmedium im Kampfe etc. 183

mit Mittheilungen wie die des Majors nichts anfangen, denn
die Wissenschaft kann nur nach strengster Prüfung urtheilen*
— Er geht auf einzelne Diagnosen ein. — [Die Beobachtungen
des Majors Schnitze aus Klosterfelde seien — Prof. Sürstner
hatte dies ebenfalls schon erklärt — nicht zu kontroliren,
da es sich um eine nach längerer Zeit aus der Erinnerung
wieder erzählte Geschichte handle, zu der kein kritisches
Material beigebracht sei. — „Post" Nr. 167.] — Die Art
und Weise, wie Jost seine Gräste empfange, wie er mit ihnen
spreche, habe in ihm den Eindruck erweckt, dass er ausfragt
. Wie Dr. Müller aus Berlin sage, sei seine Methode
die, dass der Schläfer erst ein allgemeines, auf Vieles
passende Krankheitsbild entwerfe und dadurch konkrete
Angaben entlockt. — Herr Jost habe ja hübsche Erfolge
gehabt, und die „Geheilten" seien auch theilweise zufrieden.
Die Heilung sei aber nur dann vorhanden, wenn die
Krankheit nur im Bewusstsein entstehe. Der Glaube, welcher
heilt, habe dazu geholfen, (Vgl. das Feuilleton in unserer
Samstagnummer. Die Red.) — [Der Sachverständige hat
sich darüber gewundert, dass einzelne Zeugen erklärt haben,
sie seien zum Schlofer gegangen, nachdem die Aerzte ihnen
gesagt hätten, ihnen sei nicht mehr zu helfen. Er halte es
für ganz unglaublich, dass ein Arzt so zu einem Patienten
spreche, und glaube, dass man scharf unterscheiden müsse
zwischen dem, was die Aerzte ihren Kranken sagen, und
was letztere darüber berichten. Was nun die Art der
Diagnose des Jost betreffe, so habe diese im wesentlichen
darin bestanden, seine Patienten auszufragen. Jost habe in
seinen Fragen an die Kranken mit Dingen höchst allgemeinen
Charakters begonnen und aus den ihm gewordenen Antworten
mehr und mehr konkrete Andeutungen gewonnen, die er
als Mann mit offenem Kopfe und zweifellos grosser Erfahrung
zu verwerthen gewusst habe. Was die Therapie Josfs angehe,
so müsse man unbedingt daran festhalten, dass körperliche
Leiden durch Suggestion nicht zu heilen seien. Wenn
demnach Jost zuweilen Heilerfolge erzielt habe, so dürfe
man nicht vergessen, welche Rolle die Einbildung bei
nervösen und in einem gewissen Vor Stellungsmilieu befindlichen
Personen spiele. — „Post" Nr. 167.] — Zum Schluss
eilend, betont der hevorragende Gelehrte, dass man Unrecht
thue, wenn man der medicinischen Wissenschaft den Vorwurf

willkürliche Muskel- und Nervenvibrationen zu dem gewollten Gegenstande
leiten lassen, verdienen den Namen „Gedankenlesen" gar nicht,
sondern sind die niedrigste Stufe mechanischen Tastens, Fuhlens und
Siehleitenlassens, wie ein Blinder den andern führt, — t>. S. d Red.


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