Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 186
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
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186 Psychische Studien. XXL Jahrg. 4. Heft. (April 1894.)

Paragraphen machte und an den Eand schrieb: — „Quod
non! wem die Natur die Heilkraft gegeben, dem soll sie die
Polizei nicht nehmen dürfen."

Ich suchte dann den Herren Professoren, welche wohl
den Hypnotismus und die Suggestion anerkannten, aber den
Magnetismus und das Hellsehen leugneten, nachzuweisen,
dass der Magnetismus zurückverfolgt werden kann bis zu
den Aegyptern und Babyloniern, dass die Apostelgeschichte
voll sei von Heilungen durch Handauflegen und durch die
ganze Geschichte hindurch ähnliche Erscheinungen nachweisbar
seien, so dass der grosse Philosoph Kant in seinem
7. Bande, der über die Anthropologie handelt, den Ausspruch
gethan, dass es ihn wundere, dass noch kein Gelehrter diese
Thatsachen gesammelt und Kraft der Thatsachen nach
einem Naturgesetz geforscht hat. (Hier unterbrach mich
der Präsident und verlangte bei der Sache Jost zu bleiben.)
Hierbei drängte es mich unwillkürlich, den Herren Gelehrten
aus der Geschichte der Medicin nachzuweisen, dass sie den
Portschritt der Medicin nicht gefördert, sondern gehindert
haben. Ich wollte das durch mehrere Beispiele beweisen
und nannte den Chirurgen Ambros Bare, der zu Anfang des
15. Jahrhunderts die Unterbindung der Blutgefässe vorgeschlagen
, anstatt den amputirten Stumpf in siedendes
Pech zu tauchen; ferner erwähnte ich ffarvey, der wegen
seiner Lehre des doppelten Kreislaufes des Blutes verfolgt
wurde und im Armenhause starb. Ich erwähnte ferner des
erst vor 60 Jahren erfolgten Gutachtens der Münchener
Gelehrten und Medicinalbehörde, welche die Eisenbahn als
veranlassende Ursache für Irrsinn, sowohl bei den Mitfahrenden
, als bei den Zusehenden erklärten, dass man beiderseits
an den Bahnen Bretterwände aufführen müsse. Hier unterbrach
mich der Herr Präsident abermals und sagte: — Sie
schweifen wieder ab; halten Sie den Jost für einen Betrüger ?
— Ich antwortete: — Durchaus nicht, sondern für einen
Wohlthäter der Menschheit. — „Dann ist es schon gut,
dann können Sie abtreten."

Ich hatte schon am Vormittag bei meinem Vernehmen
als Zeuge ausgesagt, dass ich den Somnambulismus seit
40 Jahren studirt und erforscht und in Cleveland, im Staate
Ohio, mit einer Somnambule experimentirte, die mir ausgiebige
Beweise von ihrem Hellsehen gegeben. Ich hatte
mehrere Beispiele erwähnt, namentlich dass sie einmal bei
einem Patienten in dessen Leber einen Schmerz sehe. Ich
fragte: — „Du siehst den Schmerz? — Wie sieht er denn
aus ?" — „M ir kommt er grün vor", war ihre Antwort. Ich
machte dann die Herren Gelehrten auf einen Artikel in der


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