Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 226
(PDF, 169 MB)
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226 Psychische Studien. XXL Jahrg. 4. Heft. (April 1894.)

— im Mai-Heft 1893 der „Psych. Stud." gedacht habe. Somit
hatte sich der Traum nicht blos subjectiv durch Kossuth's
Opferwilligkeit für's Vaterland, sondern auch objectiv durch
Kossuth's wirklichen Verlust seiner Gattin infolge der vielen
um Ungarn ertragenen Leiden verwirklicht. Aber auch sein
so heissgeliebtes Vaterland wurde ein Jahr nach ihrem Tode
aus den drückenden Fesseln, die ihm das Jahr 1849 angelegt
hatte, wieder befreit, und Ungarn erhielt infolge der Kämpfe
von 1866 seine Selbstständigkeit als freies Königreich wieder,
wenn es auch den inzwischen zum hochbetagten Greise
gewordenen, weil 1802 geborenen Revolutionär Kosmth selbst
noch nicht wieder in seinen Schooss aufgenommen hat, weil
die österreichische Regierung ihn durch kriegsreehtlichen
Spruch vom 22. September 1851 zur Confiscation seines
Vermögens (wie einst Wallensieiri) und zur Todesstrafe
verurtheilt hatte, die durch Anschlagen des Namens an den
Galgen symbolisch vollzogen ward, wie bekanntlich dereinst
in Nürnberg, die Keinen hingen, bevor sie ihn nicht hatten.
Aber zu Ar ad ist doch die Blütbe des ungarischen Adels,
der sich am Aufstande mitbetheiligt hatte, gehängt worden,
ein Loos, das auch ihn mit seiner Familie in ähnlicher
Form ereilt hätte, wenn man nur seiner Person habhaft
geworden wäre. Doch dürfte seine Rückkehr in die Heimath
durch seine fernere unversöhnliche revolutionäre Thätigkeit
auch im österreichisch-französischen Kriege 1859 und weiter
noch dauernd verhindert worden sein. In letzter Zeit
melden die Telegramme aus Turin vom 5. März er., dass
Kosmth von grosser Altersschwäche befallen und sein
Zustand ziemlich ernst sei Kurz vor Ostern haben seine
Anhänger im ungarisshen Abgeordnetenhause Kossuttis
Repatriirung, d. h. die Wiedergewährung des verlorenen
Heimathsrechtes an seine Person beantragt, während er in
Fiume bei Turin seinem Ende entgegengeht.

f Am Abende des 20. März 1894 ist er 10 h 55m verschieden
. Sein einbalsamirter Leichnam ist gemeinsam mit
den Ueberresten seiner Gattin und seiner Tochter vom
Friedhofe zu Genua am 30. März feierlich nach Pest über-
gelührt worden und wird ihm ein Denkmal errichtet werden.
Auf ihm werden wohl die Schlussworte des berühmten
Kossuih-Volks-Liedes stehen, welches beginnt: — „Kossuth
Lajos azt izente" . . . („Kossuth Ludwig hat berichtet" . . .),
und das mit dem Segensspruche endet: —

„So viel Tropfen ihn beregnet,
So viel mal sei er gesegnet!
Hoch das Vaterland lu —


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