Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 254
(PDF, 169 MB)
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254 Psychiache Studien. XXL Jahrg. 5. Heft. (Mai 1894.)

Stadt unweit der Halbinsel Ohalcidice, nahe der Mündung
des Strymon, im thrazisch-macedonischen Küstenland
gelegen, stellt sich als die eigentliche Heimath der Braut
von Korinth heraus. Philipp hatte im Jahre 358 v. Chr.
den Athenern diese Stadt entrissen. Die Vertretung seines
Interesses daselbst muss er später seinem Sohne Arridäus
anvertraut haben (dem Halbbruder Alexander'% des Grossen).
Denn auf dessen und eines gewissen Hipparch Briefe an den
König beruft sich Proclus. Dieser Hipparch ist wohl
identisch mit einem gleichnamigen Landsmanne und Freunde
des Aristoteles, der als Schriftsteller nicht frei von abstrusen
Neigungen [? Wie so das, wenn er nur wahrheitsgetreu
berichtet, was er doch mit erlebt hat!— Ref.], sonst aber
ein angesehener und zu Vertrauensstellungen geeigneter
Mann gewesen zu sein scheint. Phlegorts Erzählung ist
offenbar nichts als ein Brief an Arridäus von eben diesem
Hipparch. Wir sehen, unsere Geschichte wird durch die
neuerschlossene Quelle sowohl nach der Zeit, in der sie
spielt, wie nach den Personen, die mit dem Wunder in
Verbindung stehen, genau genug bestimmt.

„Wichtig ist auch, dass wir nunmehr wissen, Philinnion
war schon verheirathet, als sie starb.*) Damit löst
sich wiederum ein bei Goethe sehr lebhaft wirkendes Motiv,
die unerfüllte Sehnsucht der Liebe verlangenden Braut,
völlig los von der ursprünglichen Vorlage. Wer jener
Krateros war, lässt sich nicht sagen. An den berühmten
Krateros, später einer von Alexander's Peldherrn, wird man
nicht so leicht denken wollen. Proclus fährt fort: — 'Diese
soll im sechsten Monat nach ihrem Tode wieder aufgelebt
sein und dem Jüngling Machates, der aus seiner Heimath
Pella (also ein Macedonier!) zu Demostratos gekommen war,
heimlich beigewohnt haben, aus einer Leidenschaft für ihn,
viele Nächte hinter einander (Proclus ist hier wohl
ungenau). Und als sie entdeckt wurde, wäre sie ein zweites
Mal gestorben, nachdem sie zuvor verkündigt, nach dem
Willen der über die Erde wandelnden Dämonen habe sie
dies vollbracht. Auch sei der Leichnam von aller Augen
gesehen worden, im Vaterhause aufgebahrt, und den Ort,
der das erste Mal ihren Körper aufnahm, habe man geöffnet,

*) Dies erinnert den Eeferenten an die wahrheitsgetreu überlieferte
Wiederkehr einer im Scheintode 1533 begraben gewesenen
Bürgermeisters-Ehefrau Schüller in seiner Geburtsstadt Bolkenhain in
Schlesien, welche in deren Chronik ausführlich berichtet steht. Aber
diese leibhaftige Wiederkehr fand statt in der Nacht nach der
Beerdigung, während hier die junge Frau Phüinnion erst nach 6 Monaten
ebenso leibhaftig wiedergekehrt ist! — Der Sekr, d. Red.


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