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256 Psychische Studien. XXI. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1894.)
IL Abtheilung.
Theoretisches und Kritisches.
Wissenschaftliche Beweise zu Gunsten der Theorie
der Wiedermenschwerdung (Reincarnazione)*
Von Ernesto Volpi aus Vercelli in Chicago.
Vorbericht. — Die unterzeichnete Uebersetzerin
dieses Artikels aus dem Italienischen schreibt uns zur
Aufklärung des Falles Folgendes: —
„Geehrter Herr Redakteur! — Herr Ernesto Volpi,
Redakteur des „Vessillo Spiritico" in Vercelli, bekam vom
Congress in Chicago den ehrenvollen Auftrag, daselbst eine
Vorlesung zu halten; es fiel ihm beiliegendes Thema zu
mit der Bedingung, es in einer halben Stunde ablesen zu
können. Diese Schwierigkeit wurde von ihm überwunden,
und seine Vorlesung erregte Beifall. Nun wünscht er, sie
in Deutschland bekannt zu machen, und ersuchte mich, sie
ins Deutsche zu übersetzen. Ich erlaube mir, Ihnen anbei
einen Auszug derselben zu senden, weil ich weiss, dass zu
lange Artikel in den „Psych. Studien" nicht wohl Platz
finden können. Herr Volpi bittet mich, Sie herzlich zu
grüssen. — Unsere Eusapia Paladino hat unendliches Aufsehen
in Warschau erregt: — sechs spiritistische Zeitungen sind
dort aufgetaucht, nachdem Dr« Ochorowicz mit sieben anderen
Professoren der Warschauer Universität sich fest überzeugt
hatten, dass in der ganz kolossalen Mediumität der
Eusapia nicht der geringste Betrug liege. Am hellen lichten
Tage fühlten diese Herren Berührungen, Händedrücke, u. s. w.
der unsichtbaren Geister. Dr. Ochorowicz schrieb darüber
an Herrn Chiaja in Neapel, und der Brief, der den vollkommenen
Triumph der Eusapia bestätigt und somit unsere
heilige Sache empor hebt, ist schon hier und anderswo
veröffentlicht. [Vgl. Kurze Notizen sub a) dieses Heftes.]
„Von Ernesto Volpi aufgerufen, werden sich die Spiritisten
Norditaliens am 31. März — am Sterbetage Allan Kardec%%
— in Mailand zu zwei grossartigen Versammlungen einfinden.
Ich werde Ihnen davon seiner Zeit Bericht geben.
,Jch hoffe zu Gott, dass Sie von Ihren Leiden wieder
vollkommen genesen werden, und mit diesem aufrichtigen
Wunsche verbleibe ich Ihre ganz ergebene Freundin und
Glaubensschwester
Verona, d. 30. Januar 1894.
Gräfin Helene Mainardi,
geb. Gräfin Bouxhoevden"
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