Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 263
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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du Prel: Der Zustand des Agenten in der Fernwirkung. 263

und beglaubigt worden, dass ich ihn unbedenklich als that-
sächlich begründet nehme." — Er selbst führt folgenden
Fall an: — „Vor Kurzem starb, hier in Frankfurt, im
jüdischen Hospitale, bei Nacht, eine kranke Magd. Am
folgenden Morgen ganz früh trafen ihre Schwester und ihre
Nichte, von denen die eine hier, die andere eine Meile von
hier wohnt, bei der Herrschaft derselben ein, um nach ihr
zu fragen; weil sie ihnen Beiden in der Nacht erschienen
war. Der Hospital-Aufseher, auf dessen Bericht diese
Thatsache beruht, versicherte, dass solche Fälle öfter vorkämen
/* *)

Die Verfasser der „Phantasms" haben denn auch eine
grosse Menge solcher Beispiele aus neuerer Zeit gesammelt: —

Frau Collyer legte sich einst frühzeitig nieder, weil sie
nicht wohl war. Kurz darauf wurde ihr übel, so dass sie
sich im Bett aufsetzte. Im Zimmer herumblickend, gewahrte
sie plötzlich ihren Sohn Joseph an der Thüre stehend. Er
sah sie ernst und traurig an; sein Kopf war in Binden
gehüllt. Er trug eine schmutzige Nachtmütze und einen
eben solchen Ueberwurf. Seine Gesichtszüge waren entstellt.
Am anderen Tag äusserte sie, sie sei sicher, von ihrem
Sohne schlimme Nachrichten zu bekommen. Nach ein paar
Wochen kam die Nachricht, dass ihr Sohn verunglückt sei.
Er war Kapitän des Dampfers Alice, der in eben jener
Stunde auf dem Mississippi mit einem anderen Dampfer
zusammenstiess. Der fallende Mastbaum hatte seinen Kopf
getroffen und ihn augenblicklich getödtet. Augenzeugen des
Vorganges bestätigten, dass der Kapitän genau so gekleidet
war, wie er seiner Mutter erschien, nur hatte man erst
einige Stunden später seinen Kopf mit Tüchern umhüllt.2)
— Emma Burger war mit Charles B. verlobt, und die Heirath
war festgesetzt. Am 1. August reiste sie von Paris nach
Ussel, und am 7. oder 8. erhielt sie von ihrem Bräutigam
die Nachricht, dass auch er Paris verlassen habe, um in
Familienangelegenheiten in die Ardennen zu reisen. Am
18. August, während sie an einer Procession theilnahm,
wurde sie von solcher Traurigkeit überfallen ? dass sie
reichliche Thränen vergoss. Um 11 Uhr Nachts legte sie
sich nieder und war noch nicht eingeschlafen, als sie ein
Greräusch vernahm, wie wenn die zur Stiege führende
Thüre geöffnet würde. Beim Schein des Nachtlichtes
erblickte sie ihren Bräutigam im Reiseanzug, mit Hut und
Stock in der Hand, während er mit der linken die haib-

2) Schopenhauer i — „Parerga." I. 308.
*) Manllier 118.


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