Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 266
(PDF, 169 MB)
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266 Psychische Studien. XXI. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1894.)

ich sterbe!" — Es waren das dieselben Worte, welche jene
sterbende Schwester ausgerufen hatte.1)

Der Fall, dass der fernwirkende Agent im Sterben
liegt, kommt ungemein häufig vor. Die „Phantasms" enthalten
149 Erscheinungen Lebender im Schlafe des Percipienten
, und von diesen sind es 79 Fälle, in welchen die
Erscheinung mit dem Tode des Agenten zusammenfällt, —
ein augenscheinlicher Beweis, dass in diesen Fällen wirkliche
Fern Wirkung vorliegt, wenn wir bedenken,, wie gering die
Anzahl von Träumen ist, in welchen wir überhaupt von
dem Tod einer Person träumen. Man muss gegen den
Umstand, dass solcbe^Erscheinungen mit dem Tode einer
entfernten Person zusammenfallen, absichtlich die Augen
verschliessen, wenn man diese zahlreichen Fälle der activen,
krankhaft erregten Phantasie des Percipienten zuschreiben
will, statt einer Fernwirkung. Dass ein solches nur Einmal
im Leben des Agenten eintretendes Ereigniss zusammenfallen
soll mit einer Vision des Percipienten, wovon die
meisten erklären, nur diese Eine Vision im Leben gehabt
zu haben, ist ganz unannehmbar, besonders wenn wir
bedenken, dass in manchen Fällen mehrere Percipienten
vorhanden sind, oder dass die Fern Wirkung oft gegenseitig
zwischen Agent und Percipient stattfindet. In vielen
Fällen ist es nachweisbar, dass die Sterbenden sehnsüchtig
an den Percipienten dachten. In den „Phantasms" sind
668 Fälle von Telepathie verzeichnet, und in 399 von diesen
ist der Agent ein Sterbender. Fragen wir nun, warum die
Seele eines Sterbenden besonders geeignet ist, in die Ferne
zu wirken, so lässt sich nur antworten, dass in dem feierlichen
Moment des Sterbens unsere Gedanken sich besonders
intensiv auf Personen richten, mit denen wir sympathisch
verbunden sind.

Es kommen auch Fälle vor, in welchen Sterbende von
einem ganz bestimmten Gedanken erfüllt sind, der sich dem
Percipienten in irgend einer Weise mittheilt. Fräulein L.
sah, in Leetüre vertieft, plötzlich die Erscheinung ihres
Grossonkels, der eine Rolle Papier in der Hand hielt und
sehr erregt zu sein schien. Er trug einen Stock, den sie,
als derselbe nach dem Begräbniss ins Haus kam, sogleich
erkannte. Dieser Grossonkel hatte zu jener Stunde lebhaft
nach dem Vater der Seherin verlangt. Unter seinem Kopfkissen
fand man eine Papierrolle; der Verstorbene, der
kinderlos war, hatte immer die Absicht geäussert, ihrem
Vater eine bedeutende Erbschaft zukommen zu lassen; es

l) Kuhlmbeck 123.


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