Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 270
(PDF, 169 MB)
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270 Psychische Studien. XXL Jahrg. 5. Heft, (Mai 1894.)

Freunde eine solche gegenseitige Verabredung getroffen.
Einige Jahre später liess sie ihn durch seine Schwester
grüssen und fragen: — ob er sich seines Versprechens noch
erinnere? Er liess antworten: — „Gewiss, und ich hoffe,
dass ich ihr, und nicht sie mir erscheinen wird." — In einer
Nacht, während der Freund in Neuseeland war, erwachte
die Dame mit dem Gefühle, es sei Jemand im Zimmer. Sie
rieb sich die Augen, und allmählich bildeten sich vor ihr,
wie in einem Nebel, Gesicht und Büste eines Mannes. Die
Gesichtszüge waren ganz deutlich, die übrige Gestalt verschwommen
. — „Wer ist da?" — rief sie, und in diesem
Augenblick erkannte sie den Kapitän W.> jenen Freund,
worauf die Erscheinung verschwand. Es kam lange keine
Nachricht von ihm. Endlich aber schrieb er ein paar
Worte, er habe einen schweren Fall aus dem Wagen
gethan und könne nicht schreiben, da er noch krank sei.
Seine Erscheinung fiel zusammen mit einer in Folge des
Sturzes eingetretenen Ohnmacht. Das gegebene Versprechen
war also vorzeitig eingelöst worden, vielleicht weil er seinen
Zustand für gefährlich hielt und zu sterben fürchtete. Es
verdient noch erwähnt zu werden, dass die Dame die
Erscheinung nur darum nicht sofort erkannt hatte, weil
der Freund schwarze, das Phantom aber graue Haare
hatte; später erfuhr sie jedoch, dass zur Zeit der
Erscheinung seine Haare ergraut waren.1) — Aus allen
Jahrhunderten werden Fälle berichtet, dass Verstorbene in
Folge Versprechens erschienen. Auch die „Phantasms"
berichten solche: — Herr G, seiner Gesundheit wegen den
Marinedienst verlassend, nahm von einem Freunde Abschied,
und sie versprachen sich gegenseitig, dass der zuerst
Sterbende dem Ueberlebenden erscheinen solle. Als jener
Freund am Bord seines Schiffes an der spanischen Küste
starb, erschien er dem anderen in derselben Nacht, und
auch ein im gleichen Hause schlafendes Mädchen sah das
Phantom.2) — Fräulein Bird hatte auf ihren Reisen in
Amerika die Bekanntschaft eines Mestizzen Nugent, genannt
Zim, gemacht, auf den sie einen bedeutenden Einfluss
gewann. Beim Abschied sprach er: — „Ich werde Sie in
meinem Leben nicht mehr sehen; aber ich schwöre, Sie zu
sehen, wenn ich sterbe." — Etwa neun Monate später, während
sie eben einen Brief schrieb, erblickte sie die Gestalt
Zim's, der mit leiser Stimme, aber vollkommen deutlich

1) Marülier 188-185.

2) Derselbe 137.


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