Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 273
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
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Gräfin Mainardi: Zwei Sitzungen in der Akademie zu Rom. 273

Wir bildeten also die Kette um einen langen, schweren,
vierfüssigen Tisch. Von Herrn Hoffmann aufgefordert,
musste ein Jeder sich verpflichten, die Hände und Kniee
des Nachbars nicht zu verlassen und jede seiner Bewegungen
zu kontroliren. Eine rothe Lampe wurde auf Befehl der
Geister ausgelöscht; fast sogleich mit Beben und Klopfen
erhob sich der Tisch, so hoch, dass unsere Hände ihm nicht
folgen konnten; nach zwei oder drei Sekunden kam er auf
seinen Platz in unserer Mitte zurück. Herr Hoffmann wünschte
eine längere solche Levitation und bat, das Phänomen zu
wiederholen. Aber zu unser Aller Verwunderung entwischte
uns der Tisch unter unseren Händen, kam, Gott weiss, wie
aus unserem engen Kreise, wo wir Hand in Hand, Arm an
Arm, Knie an Knie unbeweglich sassen, heraus und ging
hinter unseren Schultern zum Medium de Giacomo, der, auf
Wunsch der Geister, einen Augenblick zuvor aus unserem
Kreise getreten war, um sich in einen Winkel des Zimmers
zu setzen. Es wurde Licht gemacht, und wir fanden den
de Giacomo eingeschlafen, mit Stricken umwunden, auf dem
Tische ausgestreckt und so sonderbar angebunden, dass er
das selbst gewiss nicht hätte thun können. Die Lampe
wurde wieder ausgelöscht, und nun fing ein tolles Treiben
an. Sprühende Funken, leuchtende Sterne und Schmetterlinge
flogen herum, hinauf, hinunter während mehrerer
Minuten. Fünf leuchtende Sterne kamen mir aufs Gesicht,
fünf Finger fühlte ich deutlich in meinen Locken; meine
linke Hand, die auf der Rechten des Mediums Cecchini
lag, wurde herzlich und freundlich ergriffen. Da erhob ich
zwei meiner Finger, und ein kleiner kalter Finger blieb in
den meinigen, aber verschwand, ich weiss nicht, wie ? Mein
Mann, Herr Siemiradzky und Andere wurden geherzt und
geküsst. — „Licht, Licht!" — riefen wir Alle: — da sah
ich, dass mein Arm an meinem Stuhle angebunden war,
ohne dass ich die geringste Bewegung an demselben gefühlt
hatte, nur ein ganz leichtes Zupfen am Aermel. Abermals
in Dunkelheit versetzt, bemerkte ich, dass die Hand und
der Arm des Cecchini heftig zitterten. Er stöhnte ganz
jämmerlich. Um ihn von diesen Leiden zu befreien, zündete
Herr Hoff mann das Licht an, und wir sahen Herrn Cecchini
in Hemdärmeln ohne Ueberrock, und diesen auf dem Körper
des schlafenden de Giacomol Hier muss ich noch wiederholen,
dass Herr Siemiradzky die linke, ich die rechte Hand des
Herrn Cecchini niemals losgelassen hatten. Wie konnte er
nun aus seinen Aermeln herauskommen? —

Ich bat die Geister, die sich Herz, Allan und Ämus
nennen, uns das Glück zu gönnen, den Geist meines theueren


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