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Aksakow: Ein epochemachendes Phänomen etc. 285
indirect einräumen, wenn wir Bewegungen von Gegenständen
sehen, die nur ein unsichtbares menschliches Organ bewirken
könnte, wie ich in meinem Werke: — „Animismus und
Spiritismus" — (S.48ff.) angedeutet habe; alsdann als
Folgerung aus den Berührungs-Empfindungen, die man bei
den halbdunkeln Seancen erfährt, und die man einer Hand
zuzuschreiben bewogen ist, obgleich diese Hand unsichtbar
bleibt; und schliesslich wird diese Annahme im Allgemeinen
bestätigt durch alle Thatsachen der transscendentalen
Photographie, und im Besonderen durch gewisse Fälle jener
Art von Photographie, bei welcher der Anblick und das
Gefühl dem normalen Auge unsichtbarer Gestalten durch
die Photographie bestätigt worden sind. Man sehe hierüber
die Beispiele bei den Photographien Beattie's („Animismus
und Spiritismus" S. 49 ff.) und bei den Photographien
Muraler"^ (daselbst citirt auf S. 100 ff.)? wo Mrs. Conant, das
berühmte amerikanische Medium, eine Erscheinung erblickt,
die ihre Hand berührt, und wobei die davon aufgenommene
Photographie beweist, dass es wirklich eine Hand war, die
einer dem gewöhnlichen Auge unsichtbaren Gestalt angehörte
; oder auch die Photographie der Mrs. Tinkham,
auf der man einen Kleidzipfel von einer Hand emporgehoben
sieht. Die transscendentale Photographie liefert uns den
Beweis von der ephemeren (schnell vergänglichen) Existenz
realer, objectiver Gestalten, die wir nur durch die Hypothese
einor beginnenden, unserem Auge noch unsichtbaren
Materialisation begreifen können. Der hierzu nothwendige
Stoff ist sicher dem Medium entnommen, aber seine
Quantität ist so gering, dass der Grad der Dematerialisation
des Mediums unseren Sinnen unwahrnehmbar ist.
2) Auf der zweiten Stufe haben wir das wohlbekannte
Phänomen der zwar sichtbaren und greifbaren, aber
nur theilweisen oder unvollständigen Materialisation
. So ist das Erscheinen von Händen bei den
Seancen seit Beginn der spiritistischen Bewegung konstatirt
worden; sie erzeugten sich bei Licht, während das Medium
sich inmitten der Beisitzer befand. Als man später bei
den Dunkelsitzungen anlangte, wurden diese Hände und auch
das Medium fortdauernd gefühlt, denn man hielt es bei den
Händen. Unter diesen Bedingungen erhielt man auch
theilweise Materialisationen: — Gesichter, Büsten, mehr
oder weniger fluidische Gestalten, aber in der Dunkelheit,
Als man endlich das Medium hinter einem Vorhange oder
in einem Dunkelkabinet, das zum Aufenthalt desselben im
Finstern diente, fcu isoliren begann, erhielt man Erscheinungen
von Händen, Gesichtern und Büsten, welche weit derber
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