Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 291
(PDF, 169 MB)
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Aksakow: Ein epo che machendes Phänomen etc. 291

Hände mit einer unvergleichlichen Geschwindigkeit erscheinen
und in das Medium zurück verschwinden. Das Phänomen
ist also dasselbe.

Wir haben zur Stütze dieser Theorie eine vollkommen
beweiskräftige Thatsache in folgendem Erlebniss des Colonel
Henry S. Olcottf das er im Jahre 1874 mit dem Medium
Mrs. Elizabeth J. Comp tön in Amerika hatte. Folgendes
berichtet er in seinem Buche: — „People from the
other World" [„Leute aus der anderen Welt"] —
(Hartford, Conn.: American Publishing Company, 1875)
492 pp- gr. 8°: —

„Meine erste S6ance mit dem Medium war am Abende
des 20. Januar 1874. Die Zuschauer, an Zahl ein halbes
Dutzend, sassen auf Stühlen rings im Zimmer, ungefähr
acht Fuss vom Kabinet entfernt. Mrs. Compton nahm ihren
Sitz auf dem Stuhle innerhalb ein, die Lampe im Zimmer
wurde ganz tief herabgedreht, und lange Zeit ereignete sich
nichts Interessantes. Endlich öffnete sich die Thür, und
die Gestalt eines Indianers erschien auf der Thürschwelle,
redete uns an, begrüsste mich herzlich, kam aber nicht
heraus, da er das Medium für zu schwach und hinfallig
erklärte, um ihm die erforderliche Kraft zu liefern. — Am
folgenden Abend zeigte sich das Mädchen Katie Brink,
welches umherging, verschiedene Personen berührte und ihre
Hände und Wangen streichelte. In ein wallendes Gewand
von gekräuseltem weissen Muslin gekleidet, ihr Haupt von
einem Brautschleier bedeckt, der bis auf ihre Kniee herabfiel
, wie auf Sammet-Schuhen einhergleitend und in der
Dunkelheit nur halb sichtbar, erinnerte sie mich an Goethe*&
'Braut von Korinth': —

„Denn er sieht: bei seiner Lampe Schimmer

Tritt mit weissem Sehleier und Gewand

Sittsam still ein Mädchen in das Zimmer,

Um die Stirn ein schwarz- und goldnes Band." — *)

„An den übrigen Zuschauern vorüber schreitend, kam
sie zu mir, der ich apart sass und eine Hand an die
Kabinetwand gelegt hielt, und während sie sanft meinen
Kopf bestrich, setzte sie sich auf meine Kniee, legte einen
Arm über meine Schulter und küsste mich auf meine linke
Wange. Ihr Gewicht erschien kaum so gross wie das eines
Kindes von acht Jahren, aber ihren Arm fühlte ich fest
auf meiner Schulter, und die Lippen, die mich küssten,
waren so natürlich wie lebende. Nach vorheriger Verab-

*) Vergl. „Psych. Stud« Mai-Heft 1894 S. 248 ff. das ganze Ge
dicht: — „Die Braut von Korinthe — Der Uebersetzer.


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